|
|
Aktuelle Nachrichten aus Thailand
Die aktuellen Nachrichten aus Thailand entnehmen Sie bitte den thailändischen Zeitungen (siehe Menü rechts).
Zur Zeit werden von mir hier keine Meldungen mehr eingestellt - das ständige hinter den neuesten Schlagzeilen herlaufen ist mir zu mühsam geworden.
Die Originalzeitungen in Thailand sind immer schneller und haben weit mehr Infos als ich hier einstellen könnte. Mein Nachrichtenarchiv
bleibt aber hier weiter zugänglich. Beachten Sie jedoch, dass News über die aktuelle politische Situation in Thailand nach wie vor durch die Zensur
gefiltert sind!
Alte Nachrichteneinträge die ich einfach so stehen lasse:
14. Februar 2012
Bombenanschläge in Bangkok
Iraner warf Sprengsätze auf Taxi und auf Polizisten. Drei Explosionen haben am Dienstag den Osten der thailändischen Hauptstadt Bangkok erschüttert. Dabei wurde ein iranischer Staatsbürger schwer verletzt, er verlor beide Beine. Die Explosionen, bei denen weitere vier Menschen verletzt wurden, ereigneten sich auf der belebten Sukhumvit-Straße.
Neben dem schwer verletzten Iraner wurde ein weiterer Verdächtiger auf dem internationalen Flughafen Suvarnabhumi festgenommen, nachdem die Polizei Sprengstoff in einem von drei Iranern gemieteten Haus sichergestellt hatte.
Regierungssprecherin Thitima Chaisaeng erklärte, nach Angaben der Polizei sei das Haus zur Herstellung von Bomben genutzt worden. Es seien dort auch ein Versteck mit dem Plastiksprengstoff C4 und Geräte zur Bombenfernzündung gefunden worden. Eine Bombe sei innerhalb des Hauses explodiert und zwei der drei Männer hätten die Flucht ergriffen.
Ein dritter Mann, dessen Name mit Saeid Moradi angegeben wurde, sei ihnen gefolgt und habe versucht, ein Taxi anzuhalten, Dieses blieb aber nicht stehen, daraufhin schleuderte der Mann eine Bombe auf das Fahrzeug. Der Fahrer wurde dadurch verletzt.
Der Verdächtige versuchte wegzulaufen, wurde aber von der Polizei gestellt. Der Mann wollte eine dritte Bombe auf die Beamten werfen. Diese prallte aber an einem Baum ab und sprengte ihm beide Beine weg. Er wurde ins Spital eingeliefert.
Ein weiterer Iraner wurde am Flughafen in Bangkok festgenommen, ein weiterer in Malaysia.
Die Explosionen in Bangkok waren nach Angaben des thailändischen Geheimdiensts Teil eines Anschlagkomplotts gegen israelische Diplomaten.
Teheran weist jede Schuld von sich.
22. Dezember 2011
Journalistin drohen 50 Jahre Gefängnis wegen "Majestätsbeleidigung"
Chiranuch Premchaiporn soll monarchie-feindliche Kommentare zugelassen haben.
Der thailändischen Journalistin drohen 50 Jahre Haft wegen "Majestätsbeleidigung". Chiranuch Premchaiporn, genannt "Jiew", hatte auf dem von ihr betriebenen Internet-Diskussionsforum "Prachatai" ("Freier Mensch") Kommentare erhalten, in denen angeblich die Monarchie herabgewürdigt wurde. Das berichtete Chiranuch in einem Interview mit der französischen Zeitschrift "Le nouvel Observateur".
In Thailand wird "Majestätsbeleidigung" als schwere Straftat geahndet, für die bis zu 15 Jahre Haft vorgesehen sind. Bei mehrfachen derartigen Delikten wird das Strafmaß multipliziert. "Ich persönlich riskiere fünf Jahre Gefängnis, wegen der (zehn) Kommentare auf "Prachatai" drohen mir 50 Jahre", sagte Chiranuch. Dieses Gesetz sei ein Mittel der Unterdrückung um die Menschen zum Schweigen zu zwingen, klagte sie.
Tatsächlich werden andere Vergehen oft weniger schwer bestraft. So wurde ein Universitätsprofessor, der in einem Eifersuchtsanfall seine Frau totgeschlagen hatte, zu 50 Tagen gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Der 61-jähriger Großvater Amphon Tangnoppaku dagegen, dem man vorgeworfen hatte, monarchie-feindliche SMS verschickt zu haben, bekam 20 Jahre Gefängnis. Tangnoppaku bestreitet, überhaupt zu wissen, wie man SMS verschickt.
Die Journalistenorganisation "Reporter ohne Grenzen" ("Reporters Sans Frontières/RSF") hat nun eine Kampagne gestartet. Auf einem Plakat mit einem Foto einer in der Andamanischen See gelegen Trauminsel steht: "Fuck democracy, book a vacation in Thailand" ("Scheiß auf die Demokratie, mach Urlaub in Thailand"). (Quelle: APA; derstandard.at)
7. November 2011
Schlimmste Hochwasser-Überflutungen seit 50 Jahren
Die durch die heftigen und lange andauernden Monsun-Regenfälle in Nord- und Zentralthailand verursachten Überschwemmungen haben bisher 500 Todesopfer gefordert. Der über die Ufer getretene
Fluss Chao Phraya hatte zuvor große Teile von Ayuttaya und dessen Umland unter Wasser gesetzt. Mittlerweile sind jedoch auch einzelne Stadtteile von Bangkok überflutet, obwohl die mit Sandsäcken
errichteten Barrieren an den Flussufern zum großen Teil gehalten haben. Krisenmanagement und politische Aufarbeitung der Flutkatastrophe werden zur ersten großen Bewährungsprobe für die Regierung von
Yingluck Shinawatra.
5. August 2011
Yingluck Shinawatra zum ersten weiblicher Premierminister Thailands gewählt
Die jüngste Schwester des gestürzten Ex-Premiers Thaksin Shinawatra wurde von einer Mehrheit (296 Stimmen) der Abgeordneten des Repräsentantenhauses zum 28. Premierminister Thailands
gewählt. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt in Thailand bekleidet.
(Quelle: Bangkokpost, The Nation)
14. Juli 2011
Pheu Thai siegt bei den Parlamentswahlen. Nachwehen bei Gericht.
Wie nach nahezu jeder Wahl beginnt auch in Thailand jetzt eine zweite Wahlschlacht - und zwar vor Gericht. Hunderte Einsprüche müssen nun geprüft werden. Unter anderem gegen Yingluck Shinawatra, die schon bald als erste Premierministerin Thailands angelobt werden will.
Sie hatte mit ihrer Phue-Thai-Partei bei der Parlamentswahl vor knapp zwei Wochen die absolute Mehrheit geholt und bereits mit mehreren Kleinparteien eine Koalition ausverhandelt. Sie sieht sich jetzt aber mit dem Vorwurf konfrontiert, dass ihr Bruder, der im Exil lebende Multimilliardär Thaksin Shinawatra und wahre Lenker der Phue Thai, unerlaubt Wahlhilfe geleistet habe. Thaksin war nämlich im Zuge eines früheren Korruptionsverfahrens nicht nur zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, sondern auch mit einem fünfjährigen Politikverbot belegt worden.
Mit dem Wahlslogan "Thaksin denkt, Phue Thai lenkt" hatte seine Schwester Yingluck die Wahl gewonnen. Die Demokratische Partei, die bei der Wahl eindeutig unterlegen war, meint, dass Yingluck das Politikverbot für den Bruder missachtet hätte, und brachte deswegen bei der Wahlkommission einen Antrag auf Auflösung der Phue-Thai-Partei ein. Diesen Fall wollen die der Phue Thai nahestehenden "Rothemden" niemals akzeptieren: "Wir sind auf alles vorbereitet", kündigt Vorsitzende Thida Thavornseth an - was neue Unruhen in Bangkok bedeuten würde.
Auch eher skurril klingende Vorwürfe gegen Yingluck wurden geprüft. Sie hatte bei einer Wahlparty eigenhändig ein Nudelgericht zubereitet, um ihre Volksverbundenheit zu demonstrieren. Diese Nudeln sollen als "unerlaubtes Wahlgeschenk" serviert worden sein, klagen die Demokraten. Deren Ex-Premier Abhisit Vejjajiva muss ebenfalls den Wahlkampf rechtfertigen.
Kritik gibt es auch von unabhängigen Wahlbeobachtern, weil fast fünf Prozent der Wähler ihr Wahlrecht nicht wahrnehmen konnten. Der Grund liegt darin, dass für "Vorauswähler" (eine Woche vor dem offiziellen Wahltermin) unvollständige Wahllisten aufgelegen hatten. Deswegen wurde der Oberste Gerichtshof angerufen. Eine Annullierung der Wahl gilt als unwahrscheinlich.
Yingluck gab sich zunächst gelassen. Sie sei sicher, dass die Wahlkommission ihr und ihrer Partei Gerechtigkeit widerfahren lasse, sagte sie.
(Quelle: Der Standard, 15.7.2011)
4. Juli 2011
Premier tritt zurück, Armee erkennt Wahlsieg an.
Nach der Niederlage bei der thailändischen Parlamentswahl hat der scheidende Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva angekündigt, auch den Parteivorsitz abzugeben. Seine Demokratische Partei errang bei der Wahl am Sonntag 160 der 500 Sitze im Parlament. Die Partei Puea Thai der Geschäftsfrau Yingluck Shinawatra kam dagegen auf 265 Mandate, wie die Wahlkommission am Montag mitteilte. Die 44-Jährige dürfte damit neue Ministerpräsidentin des südostasiatischen Landes werden.
Die thailändische Armee, die den ehemaligen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra aus dem Amt geputscht hatte, hat den Sieg von dessen Partei bei der Parlamentswahl anerkannt. Das sagte der scheidende Verteidigungsminister des südostasiatischen Landes, Prawit Wongsuwan, am Montag nach Gesprächen mit den Militärführern der Nachrichtenagentur AFP in Bangkok. "Das Volk hat sich eindeutig ausgesprochen, also kann die Armee nichts machen", sagte der General. "Wir akzeptieren das Ergebnis."
Das Oppositionslager des im Exil lebenden Ex-Regierungschefs Thaksin erlangte bei dem Urnengang am Sonntag die absolute Mehrheit im Parlament. Wie die Wahlkommission am Montag nach Auszählung aller Stimmen mitteilte, erhielt die Pheu-Thai-Partei 265 der 500 Sitze. Die Partei von Regierungschef Abhisit Vejjajiva kam dem vorläufigen Endergebnis zufolge auf 159 Mandate. Die Wahlbeteiligung lag wie im Jahr 2007 bei fast 75 Prozent.
Bevor das Ergebnis endgültig feststeht, muss die Wahlkommission noch rund 200 Beschwerden über mögliche Unregelmäßigkeiten bei dem Urnengang prüfen. Die Vorwürfe belaufen sich vor allem auf Stimmenkauf. Die Wahlkommission hat für die Prüfung einen Monat Zeit. Spätestens dann muss sie entweder das Wahlergebnis bestätigen oder Mandate aberkennen.
Da Thaksin seit seinem Sturz durch einen Militärputsch im Jahr 2006 im Exil lebt, trat seine jüngste Schwester Yingluck Shinawatra als Spitzenkandidatin für die Pheu-Thai-Partei an.
Die 44-jährige Geschäftsfrau hat keine Erfahrung mit politischen Ämtern. Abhisit räumte bereits seine Niederlage ein und gratulierte Yingluck zum Wahlsieg.
(APA/Reuters))
4. Mai 2011
Parlamentswahlen / Gesundheitszustand des Königs
Die für Anfang Mai geplante Auflösung des Parlaments und die darauf folgenden allgemeinen Wahlen wurde "etwas" verschoben. Offiziell wird das damit begründet, dass die Regierung eine Überprüfung von Wahlgesetzen durch das Verfassungsgerichts abwarten will, was zumindest bis 9. Mai dauern wird. Banharn Silpa-archa von der Chart Thai Pattana Partei sagte jedoch auch, dass es wegen des Gesundheitszustandes des Königs nicht angemessen ist, das für die Parlamentsauflösung nötige königliche Edikt rasch einzufordern. König Bhumibol Adulyadej habe Montag Nacht im Siriraj Hospital einen chirurgischen Eingriff am Rücken vornehmen lassen müssen.
Es wurde verlautbart, dass sich sein Zustand nach Einsetzung eines Drainagerohres an der Wirbelsäle verbessert hat.
Quelle: Bangkok Post
17. April 2011
Im Namen des Königs
To manipulate is to falsify to one's own advantage. To exploit is to take advantage to one's own ends. To abuse is to misuse according to one's own agenda.
Since 1908, the Thai Criminal Code has carried a prohibition against lese majeste. The 1932 Constitution, and all of the 17 subsequent versions since, including the 2007 edition, contained the clause:
''The King shall be enthroned in a position of revered worship and shall not be violated. No person shall expose the King to any sort of accusation or action.'' Article 112 of the Thai Criminal Code states:
''Whoever defames, insults or threatens the King, Queen, the Heir-apparent or the Regent, shall be punished with imprisonment of three to 15 years.'' That is the law.
However, there's a loophole: What constitutes ''defamation'', an ''insult'' or ''threat'' is open to interpretation. Who does the interpreting?
According to the constitution, the royal family does not have the legal right to file lese majeste charges. The responsibility is with the state and the public; government authorities and individual citizens may file lese majeste charges on behalf of the royal family.
Also worth noting is the well-documented speech of His Majesty the King on the occasion of his royal birthday in 2005: ''Actually, I must also be criticised. I am not afraid if the criticism concerns what I do wrong, because then I know.''
Appealing for people to not overlook human nature, the King also added, ''But the King can do wrong.''
There's a long list of reasons why King Bhumibol Adulyadej is loved and revered - by this writer and a tremendous number of Thais and foreigners. Not least of which is his magnanimity - his belief in the democratic ideal that anyone can be subjected to criticism.
To defame is to make a judgement based on a false premise. To insult is simply to be rude. To threaten is but a terrorist tactic.
To criticise, however, is to make a judgement based on fact - that is through examining the speech or actions of the person you are criticising. To criticise (constructively) is merely to attempt to find ways for improvement.
One does not have to agree with criticism, but one can accept it through (at best) generosity or (at worst) tolerance.
With our personal love and reverence for the King and our legal obligation to protect him, should we take issue with those who manipulate the position of the royal family for their own advantage? Those who exploit the position of the royal family unjustly for their own ends? Those who abuse the position of the royal family wrongly to advance their own agendas?
If he who dares to defame, insult or threaten the royal family is the enemy, would that not make he who dares to manipulate, exploit and abuse the position of the royal family worse than an enemy? Would that not make him a traitor? Would such betrayal not make him the worst type of lese majeste offender?
It is because of our love and reverence for the King and our duty to the constitution that we do not wish to see traitors defile the royal family in such a way.
Prime Minister Abhisit Vejjajiva has been charged with lese majeste. Former prime minister Thaksin Shinwatra has been charged with lese majeste. People's Alliance for Democracy leader Sondhi Limthongkul has been charged with lese majeste.
How is it that all three main characters of the current political and social conflicts have been charged with lese majeste, unless evil is afoot in manipulating, exploiting and abusing the position of the royal family?
If one uses lese majeste as a tool for political gain, is that not the same as using the royal family to further one's personal interests? Could this then be considered defamatory and insulting to the royal family? Threatening to the prestige of the royal institution, in fact?
On Thursday morning, Thaksin Shinawatra wrote on his Twitter: ''I ask all sides, including the red shirts, the yellow shirts, political parties and the armed forces, to refrain from using the high institution and slandering each other for political gain. Thailand must be under the democratic system, with the King as the head of state.''
It is perhaps the first time I have ever agreed with the former prime minister. Perhaps it will be the last. Definitely the statement was made with ulterior motives. But undeniably, no matter the motives, the statement should be taken to heart by every Thai person.
The statement came after the army on Tuesday lodged lese majeste charges against Jatuporn Prompan, co-leader of the United Front for Democracy against Dictatorship and two other UDD figures _ Puea Thai MP for Udon Thani Wichian Khaokham and former Puea Thai MP for Nakhon Ratchasima Suporn Atthawong. They are accused of offending the monarchy during their speeches at a UDD rally last Sunday. But let us not forget that during his time as prime minister, the Thaksin government also threw lese majeste charges left, right and centre.
According to the ''Situational Report on Control and Censorship of Online Media'', between July 2007 and July 2010, the ICT Ministry blocked nearly 75,000 websites. The majority were blocked on grounds of lese majeste content, the rest were mainly pornographic.
There were 185 arrests, and around 40 cases have resulted in convictions under the Computer Crimes Act. The most famous of these is the ongoing trial of Chiranuch Premchaiporn in her capacity as a web forum moderator. She was accused of not deleting offensive posts quickly enough. How ''not deleting quick enough'' constitutes ''defaming'', ''insulting'' or ''threatening'' the royal family is up to the court to decide.
But what if some of the above charges are frivolous? What if some of the charges are filed by those who simply want to intimidate and silence the voices of political dissidents? What if there's a case where someone is manipulating, exploiting and abusing the royal institution to further a personal agenda? Should the court, the authorities and the citizens of Thailand, the King's loyal subjects, stand by and let this happen? If it turns out that evidence is falsified, unsubstantiated or simply non-existent, should the accusers be in turn charged with lese majeste? To charge lese majeste frivolously is to exploit the King frivolously.
As long as we have a lese majeste law in the Kingdom of Thailand, this sort of traitorous betrayal should be viewed as the worst of lese majeste crimes and the false accuser should be punished appropriately according to the fullest extent of the law.
This should be the wish - nay, the demand - of we loyal subjects who so love and revere the King.
Quelle: Bangkok Post
7. Februar 2011
Kambodscha fordert Uno-Blauhelmsoldaten
Sondersitzung des Uno-Sicherheitsrats verlangt - Wieder Gefechte an der Grenze zu Thailand.
Angesichts der immer wieder aufflammenden Kämpfe an der Grenze zu Thailand hat Kambodscha die Entsendung von Uno-Blauhelmen gefordert. Ministerpräsident Hun Sen erklärte, nur eine von den Vereinten Nationen kontrollierte Pufferzone könne die Gefechte beenden.
In einem Brief an den Uno-Sicherheitsrat verlangte er eine Sondersitzung des Gremiums. Das thailändische Aussenministeriums wandte sich ebenfalls an den Sicherheitsrat und protestierte gegen "wiederholte und unprovozierte Angriffe kambodschanischer Soldaten."
Die Streitkräfte beider Seiten lieferten sich erneut Gefechte. Gemäss dem kambodschanischen Regierungssprecher Phay Siphan flammten die Auseinandersetzungen nach einer Feuerpause in den frühen Morgenstunden auf. Nach einer Stunde einigte man sich auf eine inoffizielle Waffenruhe.
Es war bereits der vierte Tag in Folge, dass Schüsse an der umstrittenen Grenze zwischen Kambodscha und Thailand fielen.
Mittlerweile sind Tausende von Menschen auf der thailändischen Seite aus ihren Häusern geflohen. Hunderte Kambodschaner wurden evakuiert. Die Zahl der Opfer ist unklar. Die kambodschanische Regierung sprach von drei getöteten Landsleuten, thailändische Medien dagegen von 64 kambodschanischen Todesopfern. Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon äusserte sich tief besorgt über die Lage und forderte beide Seiten zur Zurückhaltung auf, wie sein Sprecher erklärte.
Formeller Hintergrund der Spannungen ist ein Streit um den hinduistischen Tempel Preah Vihear, den beide Seiten für sich beanspruchen. Demonstranten in Bangkok forderten kürzlich die thailändische Regierung auf, Kambodschaner aus der Region um den Tempel zu vertreiben.
Der wahre Hintergrund könnte jedoch auch in einer geplanten Sonderwirtschaftszone bei Poipet begründet liegen, also in massiven Wirtschaftsinteressen von lokalen Patrones, bei denen das (Thai) Militär
in der Region überflüssig bzw. störend sein würde.
Der Internationale Gerichtshof hatte die Region um den Tempel 1962 zur Verärgerung vieler Thailänder Kambodscha zugesprochen. Der Tempel gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und ist nach kambodschanischen Behördenangaben am Sonntag zusammengefallen. Thailändisches Artilleriefeuer sei dafür verantwortlich. Thailand wies das als Propaganda zurück.
Der Jahrhunderte alte Tempel hatte bereits bei den Kämpfen am Samstag leichte Schäden davon getragen. Er befindet sich auf einer 525 Meter hohen Klippe im Dangrek-Gebirge, rund 245 Kilometer nördlich der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh.
Quelle: NZZ
6. Februar 2011
Tote bei Gefechten zwischen Thailand und Kambodscha
Gegenseitige Schuldzuweisung: An der umstrittenen Grenze zwischen Thailand und Kambodscha hat es ein Feuergefecht gegeben. Dabei starben mindestens fünf Menschen.
An einem umstrittenen Grenzabschnitt zwischen Thailand und Kambodscha haben sich Soldaten beider Länder am Sonntag den dritten Tag in Folge Gefechte geliefert. Kambodscha bat angesichts der Kämpfe die Vereinten Nationen um Hilfe.
Regierungschef Hun Sen forderte den Vorsitz des Uno-Sicherheitsrates auf, eine Dringlichkeitssitzung des Gremiums einzuberufen. Damit solle "die Aggression Thailands" gestoppt werden, sagte Sen in einer Fernsehansprache an die Nation.
Der thailändische Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva rief zu einer friedlichen Lösung des Grenzkonflikts auf. "Thailand dachte nie daran, (irgendwo) einzumarschieren, aber wenn unsere Souveränität verletzt wird, müssen wir sie letztendlich beschützen", sagte er.
In der Grenzregion zwischen Thailand und Kambodscha lieferten sich sich Soldaten beider Länder das Wochenende über schwere Gefechte. Trotz einer am Samstag vereinbarten Waffenruhe gingen die Kämpfe am Sonntag weiter, wie die Armeen beider Ländern bestätigten.
Die Grenzgefechte hatten am Freitag begonnen. Dabei kamen nach offiziellen Angaben mindestens fünf Menschen ums Leben. Die Medien in Thailand und Kambodscha veranschlagten die Opferzahlen auf der jeweils anderen Seite deutlich höher.
In thailändischen Zeitungen war von 64 getöteten Soldaten aus Kambodscha die Rede, die kambodschanischen Medien sprachen von 30 getöteten thailändischen Soldaten.
Es handelt sich um die schwersten Gefechte zwischen beiden Ländern seit mehr als zwei Jahren. Bei den Auseinandersetzungen geht es um einen Tempel, den sowohl Kambodscha als auch Thailand für sich beanspruchen.
Der Tempel Preah Vihear wurde nach kambodschanischen Regierungsangaben bei den Kämpfen beschädigt. Ein Seitenflügel sei infolge thailändischen Artilleriefeuers "eingestürzt".
Der aus dem 11. Jahrhundert stammende Tempel hatte bereits bei den Kämpfen am Samstag leichte Schäden davon getragen. Er befindet sich auf einer 525 Meter hohen Klippe im Dangrek-Gebirge, rund 245 Kilometer nördlich der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh.
Der Tempel sorgt seit Jahrzehnten für Spannungen zwischen Phnom Penh und Bangkok. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag entschied 1962, dass die Ruinen von Preah Vihear zu Kambodscha gehören. Der Haupteingang des Tempels liegt aber auf thailändischem Gebiet.
Im Juli 2008 verschärfte sich die Lage, nachdem die Unesco zum Ärger thailändischer Nationalisten den Tempel als kambodschanisches Gebäude auf die Weltkulturerbe-Liste aufnahm. Wegen des jahrzehntelangen Konflikts gibt es an mehreren Stellen immer wieder Gefechte an der Grenze, deren Verlauf nie vollständig exakt festgelegt wurde.
Quelle: NZZ
No ©opyright 2011-2015 Thai Apple. GNU/Open Source.
|
|