burma


Burma - Myanmar

Mandalay
Hintergrund
Das Land wird von einem Militärregime regiert, dessen Politik wegen der Einschränkung grundlegender Menschenrechte kritisiert wird. Deshalb wird es von vielen Staaten mit Embargos belegt. Insbesondere sind das die Staaten der Europäischen Union sowie die USA. Größere Handelsbeziehungen existieren mit China sowie weiteren asiatischen Ländern. Ebenso gibt es lokale Beziehungen zum Nachbarn Thailand. Speziell im Kampf gegen den Drogenhandel. Jeder Tourist muss sich bewußt sein, dass ein Großteil seines Geldes bei der Regierung landet. Daher sollte sich jeder vor der Reise überlegen, ob er das Land besucht, oder dem Aufruf der burmanischen Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi folgt, und das Land boykottiert. Vor Ort sollte man sich nicht mit Einheimischen über die Politik des Landes unterhalten. Unter Umständen kann das Probleme für beide Seiten bringen.

In Myanmar gibt es viele Volksgruppen, die allein 100 Sprachen und Dialekte sprechen. Neben den Burmanen, die zwei Drittel der Gesamtbevölkerung ausmachen, gibt es die Karen, Shan, Chin, Arakanesen, Wa, Palaung, Mon, Kachin, Akha, Lahu, Naga, Intha. Diese bestehen teilweise noch aus Untergruppen. 88% der Einwohner Myanmars sind Theravada-Buddhisten. Aufgrund der vielen Volksgruppen flammen immer wieder Unruhen in einigen Regionen auf. Viele Völker wollen eine komplette oder teilweise Unabhängigkeit. Ein Beispiel sind die Karen im Grenzgebiet zu Thailand, die mit einer Kinderarmee für einen eigenen Staat kämpfen. Aber nur selten sind Informationen zur derzeitigen Situation zu bekommen. Offiziell gibt es in der Zwischenzeit zwischen der Regierung und allen rebellischen Gruppen eine Waffenruhe.

Weite Teile des Landes sind nach wie vor für den Tourismus gesperrt. Dazu gehören zum Beispiel der Chin State und weite Teile des Shan State. Einige weitere Orte sind zwar zugänglich, allerdings herrschen verschiedene Einschränkungen. Teilweise ist eine spezielle Reiseerlaubnis notwendig, teilweise braucht man einen Führer, teilweise sind die Reiserouten vorgegeben. So sind einige Orte nur mit dem Flugzeug, bzw. auf einer vorgeschriebenen Straße erreichbar. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Zum einen dient es dem Schutz des Reisenden (auf der Inlands-Strecke nach Kengtung kommt es immer wieder zu überfällen), zum anderen sollen einfach einige Regionen vom Blick des Ausländers verborgen bleiben. Die touristischen Hauptattraktionen des Landes sind aber ohne Bedenken und Probleme zu bereisen. Wer weitere Regionen bereisen will, sollte sich vor Ort bei Reisebüros (z.B. beim staatlichen Reiseunternehmen MTT) sowie den entsprechenden Behörden informieren.

Einreisebestimmungen
Für die Einreise sind ein noch sechs Monate gültiger Reisepass und ein Visum erforderlich. Hierzu muss man den Visa-Antrag und ein Arrival Report Form ausfüllen. Beides kann man sich von der Myanmarischen Botschaft in Berlin zufaxen lassen oder auf deren Website herunterladen. Der Reisepass wird zusammen mit den Formularen, der Gebühr und einem für ein Einschreiben frankierten Rückumschlag an die Botschaft geschickt. Nach einer Woche liegt der Reisepass mit dem Visum wieder im Briefkasten. Das Arrival Report Form ist bei der Einreise nach Myanmar mit sich zu führen.

Einkaufen
Die in Myanmar gültige Währung ist der Kyat. Es sind nur Scheine im Umlauf. Für die Bezahlung von Eintrittsgeldern und in Hotels ist auch der Dollar üblich. Ein Problem stellt der Umtausch der Dollar in Kyat dar. Der offizielle Umtauschkurs weicht extrem vom eigentlichen - dem Schwarzmarktkurs ab. So ist man gezwungen, auf dem Schwarzmarkt zu tauschen. In Yangon ist das im Scott Market (Bogyoke Aung San Market) und an der Sule Pagode möglich. Meistens wird man dort schon angesprochen. Oft kann man auch im Hotel das Geld tauschen, dann ist der Kurs meist etwas schlechter. Kreditkarten und Travellerschecks werden in Myanmar nicht akzeptiert! Man sollte sich für den Urlaub mit ausreichend Dollar in bar ausstatten. Vor einigen Jahren war es notwendig am Flughafen bei der Einreise $US 200 in FECs zu tauschen. Bei der Bezahlung waren sie dem Dollar gleichwertig. (Der ostdeutsche unter den Lesern wird sich an die Forum-Schecks der DDR erinnern!) 2003 galt die Regel nicht mehr. Pauschalreisende waren von der Regelung nicht betroffen. Deshalb muss man bei der Visa-Beantragung entsprechende Angaben machen. Eine Einführung bzw. Abschaffung der Regel ist jederzeit möglich. Deshalb sollte man sich bezüglich der Finanzplanung vor der Reise gründlich in entsprechenden Internet-Foren informieren.

Unterkunft
Jeder größere Ort in den Gebieten, die für Touristen geöffnet sind, bietet Unterkünfte, die auf den westlichen Touristen eingestellt sind (WC). Einfache Unterkünfte haben in der Regel einen Ventilator. Für Zimmer mit Klima-Anlage muss man einen deutlichen Aufschlag zahlen. In Myanmar ist die Stromversorgung unregelmäßig. Nachts fällt er schon mal ganz aus. Dann geht natürlich auch die Klimaanlage nicht. Bessere Hotels haben in der Regel eine eigene Not-Stromversorgung. Wer darauf Wert legt sollte vor dem Einchecken danach fragen. Man kann aber kein Preislevel angeben, ab dem der Service vorhanden ist. Als grobe Orientierung kann man vielleicht $US 20-25 sagen. Prinzipiell kann man davon ausgehen, dass das Preisniveau in den abgelegenen Gegenden etwas höher liegt. Busse und Züge starten in Myanmar in der Regel früh am morgen gegen 06:00 oder 07:00 Uhr. Das macht oftmals ein zeitiges Aufstehen erforderlich und bietet nicht mehr die Möglichkeit zu Frühstücken. Wie überall in Südostasien haben eigentlich auch die Myanmaren kein Problem Ihre Dienste jederzeit anzubieten. So ist es normalerweise möglich, sich auch früh um 05:00 das Frühstück als Lunch-Paket mit auf dem Weg geben zu lassen. Man braucht eigentlich nur am Abend vorher bescheid sagen. So bekommt man meistens auch noch schnell einen Kaffee hingestellt.

Bevölkerung
In Myanmar leben ca. 54 mio. Einwohner. Myanmar ist ein Vielvölkerstaat mit 153 verschiedenen Ethnien. Die größte davon ist die Ethnie der 70 % Birmanen (Bamar). Die Shan (8,5 %) leben hauptsächlich im Shan-Staat des Landes. 6,2 % stellen die Karen, die überwiegend Christen sind. 2,4 % gehören zu den Mon. Die Palaung gehören zur Sprachgruppe der Mon-Khmer und umfassen ca. 150.000 Personen. Sie leben im südlichen Kachin- und im Shanstaat. 2,2 % sind Chin (Tschin) und 1,4 % Kachin. Hauptsächlich im Rakhaing-Staat leben etwa 730.000 Arakanesen. Andere Quellen geben ihren Anteil an der Gesamtbevölkerung sogar mit 4 % an. Ebenfalls im Rakhaing-Staat leben die Rohingya, denen der Status als Volksgruppe verwehrt wird und die von der Regierung als bengalische Muslime bezeichnet werden. Viele von ihnen sind nach Bangladesch geflohen. Ferner stellen die Chinesen 1-2 % und die Inder 1 %. Die einzelnen Völker sprechen ihre eigenen Sprachen, Englisch ist Handelssprache.

Religionen
Buddhismus (89 %), Christentum (4 %), Islam (4 %), Stammesreligionen und andere (3 %)
Die am weitesten verbreitete Religion in Myanmar ist der Buddhismus. Einige der berühmtesten buddhistischen Kunstwerke (Statuen) im asiatischen Raum befinden sich hier. Vorherrschend ist die frühbuddhistische Theravada-Schule, die im 20. Jahrhundert auch maßgeblichen Einfluss auf die Buddhismus-Rezeption im Westen hatte. So fußen viele der Standardwerke der Vipassana-Meditation (z. B. Nyanaponika: "Geistesschulung durch Achtsamkeit") auf den Lehren birmanischer Dharma-Meister wie Mahasi Sayadaw, Chanmyay Sayadaw U Janaka, Ledi Sayadaw oder Sayadaw U Pandita. Zu den wichtigsten Heiligtümern zählen vor allem die Shwedagon-Pagode in Rangun, der Goldene Fels in der Nähe von Bago und der Mount Popa in der Nähe von Bagan.
Zum Christentum bekennen sich 4% der Bevölkerung, vor allem in den Volksgruppen der Chin und der Karen, die einem kürzlich bekannt gewordenen Regierungsprogramm "zur Zerstörung der christlichen Religion in Birma" zufolge, systematisch vertrieben werden sollen.[1] Besonders bei den ethnischen Minderheiten ist der Geisterglaube noch weit verbreitet

Geschichte
Im 11. Jahrhundert gründet König Anawrahta das erste birmanische Reich. Im 19. Jahrhundert fällt Birma nach mehreren Kriegen unter britische Herrschaft. Der letzte König von Birma wird mit seiner Familie durch die britische Besatzung ins Exil nach Indien geschickt, wo er auch stirbt. Birma wird Teil von Britisch-Indien. Im 2. Weltkrieg wird es von Japan okkupiert, aber nach Kriegsende wieder von den Briten zurückerobert. 1948 wird Birma in die Unabhängigkeit entlassen. Nach einer kurzen demokratischen Phase wird Birma von verschiedenen Militärregimen kontrolliert.

Am 18. Oktober 1965 verabschiedet der Revolutionsrat ein Gesetz, nach dem alle Wirtschaftsunternehmen verstaatlicht werden. Wenig später werden alle christlichen Missionare zum Ende des Jahres 1966 ausgewiesen. Am 8. August 1988 gipfeln monatelange Unruhen wegen der Wirtschaftspolitik des Militärs unter Führung von General Ne Win in der gewaltsamen Niederschlagung von Protesten in der Hauptstadt Rangun mit mehreren Tausend Toten. Ein neues Militärregime unter General Saw Maung etabliert sich als Staatsrat für die Wiederherstellung von Recht und Ordnung (SLORC). 1989 wird das Land in Myanmar umbenannt. Als 1990 bei demokratischen Wahlen die oppositionelle Nationale Liga für Demokratie (NLD) einen Erdrutschsieg erringt, werden die Wahlen vom Militärregime für ungültig erklärt, und es kommt zu einer blutigen Niederschlagung von friedlichen Studentenprotesten. Das Regime bleibt an der Macht.

Die am 9. Januar 1993 erstmals einberufene Nationale Versammlung, die eine neue Verfassung erarbeiten soll, wird nach mehreren Sitzungen am 31. Mai 1996 endgültig ausgesetzt. Die NLD war nach Protesten gegen die vom Militär vorgegebenen Verfahrensvorschriften am 29. November 1995 von der Nationalen Versammlung ausgeschlossen worden.

Bis zur Jahrtausendwende vereinbart General Khin Nyunt mit einigen der Minderheitenvölker Myanmars Waffenstillstandsabkommen. Die Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi wird willkürlich freigelassen und erneut unter Hausarrest gestellt, zuletzt nach einem blutigen Überfall auf ihre Wagenkolonne in Zentralbirma im Mai 2003. Nach einer scheinbaren Öffnung des Regimes im Jahre 2003 gewinnen die Hardliner gegen Ende des Jahres 2004 wieder die Oberhand; die Menschenrechtssituation ist katastrophal.

Nach dem Erdbeben im Indischen Ozean 2004 am 26. Dezember und der hierdurch ausgelösten Flutwelle verweigert das Regime internationalen Hilfskräften die Einreise und stellt so niedrige Zahlen über die Opfer zur Verfügung, dass sie von ausländischen Organisationen angezweifelt werden.

Im November 2005 beginnt die Regierung mit der Verlegung des Regierungssitzes von Rangun nach Kyappyay in der Nähe der Stadt Pyinmana (Mandalay-Division). Nicht einmal die direkten Anrainerstaaten waren vorab hierüber informiert worden. Begründet wird der Schritt offiziell mit der gegenüber Rangun zentralen Lage der neuen administrativen Kapitale. Inoffizielle Spekulationen reichen von der Furcht vor einer ausländischen Invasion vom Meer aus bis zur Abschottung des Regimes aus Furcht vor möglichen neuen Volksaufständen.

Die im August 2003 vom zwischenzeitlichen Premierminister Khin Nyunt verkündete "Road Map" für den Weg zur Demokratie nimmt mit der erneuten Einberufung der Nationalen Versammlung, die eine neue Verfassung erarbeiten soll, ihren Lauf. Zwischen dem 17. Mai 2004 und dem 29. Dezember 2006 tritt sie vier Mal für insgesamt acht Monate zusammen, ohne dass eine neue Verfassung entstanden ist.

In der Reihe der Kritiker des Regimes erscheinen im Dezember 2005 erstmalig auch die ASEAN-Staaten. Bereits im März 2005 hatte Myanmar auf die turnusmäßige übernahme des jährlich wechselnden Vorsitzes innerhalb ASEAN zugunsten der Philippinen verzichtet. Ein von den USA im Weltsicherheitsrat eingebrachter Resolutionsentwurf, der das Militärregime zur Einhaltung der Menschenrechte und zur Freilassung aller politischen Gefangenen auffordern soll, wird im Januar 2007 mit den Stimmen der Vetomächte China und Russland abgelehnt.




No ©opyright 2007-2014 Thai Apple (GNU/Open Source)


Thailand Flüge
Billigflüge Bangkok

Take a bite !

günstige Hotels und Bungalows in Thailand