Das deutschsprachige Tor nach Thailand
Bangkok Station Thai Imbiss Restaurant am Bahnhof Tullnerbach Pressbaum
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Wer als Reisender in seinem Hotel in Bangkok sitzt oder sich gerade entspannt von seinem Bungalow an den Strand begibt, der wird nicht zwangsläufig erkennen, dass die allgemeine politische und wirtschaftliche Situation in Thailand ein wenig "schwierig" ist. Tatsache ist aber, dass das Land auf einer äußerst holprigen Straße in eine ungewisse Zukunft fährt. "Schon wieder einmal" könnten wir mit Blick auf die Geschichte des Landes sagen. Aber diesmal ist es doch anders. Der Schlüssel zum Verständnis für die Spannungen der letzten Jahre im Land ist das in naher Zukunft unabwendbare Ableben des hoch betagten Königs und die Frage seiner Nachfolge. Ein großes Spiel um die Macht hat sich bereits entfaltet. Der König ist jedoch im täglichen Leben allgegenwärtig, und so wird das irgendwann unvermeidlich eintretende Ereignis unvorhersehbare Konsequenzen für Thailand haben. In Thailand selbst ist es unter Androhung von Gefängnis verboten über diese Hintergründe offen zu sprechen ("Majestätsbeleidigung") und in den thailändischen Medien werden diese Fragen totgeschwiegen. Gerade deshalb ist es jedoch für uns Ausländer (insbesondere für Jene, die Interessen oder Bindungen zu diesem Land haben) wichtig unzensurierte Informationen als Gegengewicht zur offiziellen Propaganda zu haben, damit wir die Situation einigermaßen richtig einschätzen können. Die Thronfolge ist jedenfalls das am meisten tabuisierte Thema in Thailand und gleichzeitig die Schlüsselfrage für die Zukunft des Landes. Wenn das Thema einmal in einer öffentlichen Diskussion aufscheint, dann nur in befangener und verzerrter Form. Fakt ist, dass der König bereit hochbetagt ist und naturgemäß an etlichen gesundheitlichen Problemen leidet... Dank des "lese-majeste"-Gesetzes konnten die Behörden und Politiker das Image des Übervaters immer wieder als einen Hebel für ihre eigenen Interessen bzw. als Schutzschild instrumentalisieren. Es ist nicht einmal möglich über dieses Gesetz in der thailändischen Gesellschaft zu sprechen, das Tabu ist absolut. Wer aber wird nun in die Schuhe des Monarchen schlüpfen, wenn es soweit ist? Er trägt seit über 60 Jahren (!) die Krone. Er wird nach wie vor von einem Großteil der Bevölkerung fast wie ein lebender Gott verehrt. Für uns als geistige Nachkommen der französischen Revolution ist es etwas schwierig diesen Stellenwert zu verstehen. Am Papier ist es ja relativ einfach, Nachfolger wird der Kronprinz. Das Problem dabei ist jedoch, dass das Image des Kronprinzen in der Bevölkerung nicht mit dem Image von Bhumibol Adulyadej vergleichbar ist. Um es vorsichtig zu formulieren: Die Thais hatten bisher noch nicht genug Gelegenheiten um ihn lieben oder verehren zu können ... Deshalb ist die Gefahr sehr hoch, dass der Tod des Monarchen zu einem Machtkampf verschiedenster Interessensgruppen führen wird. Dieser bevorstehende Machtkampf ist in der Tat die größte Gefahr für die Zukunft Thailands, und viele Anzeichen deuten darauf hin, dass dieser Machtkampf hinter den Kulissen bereits begonnen hat. Der große "showdown" kommt aber erst nach dem Ableben des "Unantastbaren". Dass er sterben wird ist unabwendbar. Die einzige Frage ist "Wann?". Die politischen Entwicklungen der vergangenen Jahre lassen sich damit erklären, dass sich bestimmte Eliten bereits einen brutalen Verdrängungskampf liefern um sich die besten Startpositionen für den "Tag danach" zu sichern. Wie sieht nun heute die politische Situation nach der Entmachtung Thaksins, einem Staatsstreich, der Rückkehr seiner politischen Stellvertreter an die Macht und der neueste Machtwechsel hin zu den "Demokraten" aus? Das Land ist gespalten und die Gesellschaft extrem polarisiert. Die "Puea Thai Partei" (das zum zweiten Mal wiedergeborene Gespenst der alten Partei Thaksins) hat die vorletzten Wahlen (mit relativer Mehrheit) gewonnen, was ein Schlag ins Gesicht der Junta war. Deren 15-monatige Herrschaft hat jedenfalls keines der Probleme Thailands gelöst. Die beiden letzten Premiers aus dem Thaksin-Lager (Samak und Somchai) wurden durch Gerichtsbeschlüsse aus ihrem Amt entfernt. Dann ist durch abtrünnige Abgeordnete ein Machtwechsel hin zur "Demokratischen Partei" möglich geworden. Ob diese neue Regierung stabil sein wird, ist - trotz der Auflösung der UDD-Massenproteste im April - offen. Der im Exil lebende ehemalige Premierminister Thaksin, der an der juristischen Front (Korruption, Steuerhinterziehung etc.) bereits empfindliche Niederlagen hinnehmen musste, ist dennoch noch immer der entscheidende Faktor der Instabilität. Die Bandbreite seiner aktuellen Motive reichen von Kampf ums Überleben, Sinnen auf Rache bis hin zur Rückkehr an die Macht. Seine fast unbegrenzten finanziellen Mittel und seine Popularität bei einem Teil der Bevölkerung könnten ihm einen Erfolg durchaus ermöglichen. Allerdings hat er im August 2008 durch sein Nichterscheinen bei Gericht, seine "Flucht" nach England und eine Verurteilung seine Chancen auf Erfolg wesentlich verschlechtert. Die Abspaltung der Newin-Fraktion aus seinem Lager und der dadurch ermöglichte Regierungswechsel zu den "Demokraten" hat ihm nun zusätzlich sehr geschadet. Ob der Machtkampf damit entschieden und beendet ist, wird die Zukunft zeigen. Die von den jetzt regierenden Demokraten ausgeübte Zensur der Medien (insbesondere von lokalen Radiostationen und des Internets) verzerrt das Bild und verhindert den Blick auf die unter der Oberfläche brodelnde Unzufriedenheit vieler Thailänder. Ja und dann gibt es da natürlich noch den ethnischen Konflikt im Süden von Thailand. Der mittlerweile fünf Jahre andauernde Konflikt mit separatistischen Gruppen muslimischer Malayen hat seit dem Militärcoup eine Eskalation der Gewalt erlebt. Gezielte Tötungen, Bomben gegen Schulen uns sonstige Anschläge sind zwar auf den äußersten Süden beschränkt, aber niemand weiß, ob sich der Terror nicht unter bestimmten Umständen bis ins Zentrum Thailand hin ausweiten kann. Ja und zu guter Letzt wurde nun auch noch aus politisch-populistischen Gründen ein Grenzkonflikt mit Kambodscha wegen ein paar Quadratmetern Land von Zaun gebrochen. Kurz gesagt, im "Land des Lächelns" ist zur Zeit nicht alles Heiterkeit und Wonne. Auch wenn wir vielleicht nur Urlaub machen und im Hotel auf der Lieblingsinsel mit einem kühlen Drink in der Hand oder im Schatten einer Palme am Meer sind, sollten wir uns dennoch bewusst machen, dass das Thailand das wir kennen und lieben gelernt haben, in 10 Jahren möglicherweise ein ganz anderes Land sein wird.
ThaiApple ist als Anlaufpunkt für Ihre Suche nach unterschiedlichsten Informationen zu Thailand konzipiert. Schwerpunkte dieses Informationsangebots sind Beiträge zur Geschichte, Kultur und Religion des Königreichs Siam - sowie eine Vernetzung von relevanten Seiten zu Thailand im www, die sowohl für "Farangs" als auch für Thais hilfreich sein soll. Nutzen Sie diese Nauptnavigationsseite um zu der von Ihnen gesuchten Informationen über Thailand zu gelangen. Da die politische Lage im Land zur Zeit etwas unruhig ist, empfehlen wir Ihnen auch besonders das Nachrichten-Archiv mit Berichten zu den Ereignissen der letzten Zeit. Wir haben versucht der Seite eine klare und übersichtliche Struktur zu geben, damit Sie auf das Gesuchte - sei es ein Bangkok Flug Thailand, ein Hotel in Thailand oder auch eine Vielzahl weiterführender Hintergrundinformation - möglichst rasch zugreifen können.
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