Eine Thailänderin heiraten? - Infos zur Thai HeiratHerzlichen Glückwunsch! Sie haben offensichtlich einen Menschen gefunden, der Ihnen viel bedeutet und mit dem Sie ein gemeinsames Leben aufbauen wollen. Die Tatsache, daß Sie eine Thailänderin heiraten wollen, zeigt, daß Sie weltoffen, mutig und frei von Vorurteilen gegenüber Ausländern sind - vor allem aber, daß Sie einen Entschluß gefasst haben, der ihrem Leben einen neuen Sinn geben soll. Damit Ihre geplante Thai Heirat problemlos über die Bühne gehen kann, sollten Sie sich bewußt sein, daß unsere Gesellschaft bei weitem nicht so tolerant und weltoffen ist, wie Sie es sind. Thailänder sind aus der Sicht der europäischen Gemeinschaft einfach nur Ausländer aus einem "Drittstaat". Das bedeutet in der Praxis, daß - weil die Einreise und der Aufenthalt mittlerweile vom "Gesetzgeber" sehr erschwert ist - Sie möglicherweise um Ihr Recht auf ein gemeinsames Familienleben in ihrem Heimatland kämpfen müssen. Das beginnt bereits bei der Einreise (egal ob nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz) und findet nach der Heirat seine Fortsetzung bei der Beantragung der Niederlassungsbewilligung für ihre Gattin. Die erste Frage die Ihnen die Behörden stellen werden ist, ob Ihr Einkommen ausreichend hoch ist (Minimum 1.120 Euro Netto!). Wenn Sie weniger verdienen, dann vergessen Sie gleich wieder die Heiratspläne mit Ihrer Thaifrau oder auch mit einer anderen Ausländer(in) aus einem aussereuropäischen Land .... Es ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, aber das Menschenrecht auf ein gemeinsames Ehe- und Familienleben gilt in Europa im Falle der Heirat mit einem Ausländer nicht mehr! Wenn Sie also nur Halbtags beschäftigt sind, oder Student, oder Mindestrentner oder gar arbeitslos - ja dann können sie Ihre Verlobte vielleicht in Zentralafrika oder Papua Neuguinea heiraten und dort mit ihr leben - aber in Europa haben Sie kein Recht dazu. Einzelheiten zu den jeweiligen Formalitäten, Papieren, Dokumenten und Amtswegen in Österreich, Deutschland oder der Schweiz finden Sie wenn Sie dem Menü auf der linken Seite folgen. Lassen Sie sich von den Schikanen der Gesetze und Behörden bei Ihren Plänen einer Ehegemeinschaft mit Ihrer verlobten Thailänderin jedoch nicht abschrecken oder entmutigen - Zuneigung und Liebe sind es wert zu kämpfen und alle Hürden zu überwinden. Sie sollten sich aber bewußt sein, daß wir mittlerweile in einer ausländerfeindlichen Gesellschaft leben - was wir meist erst dann bemerken, wenn wir im Fall einer binationalen Ehe plötzlich direkt von unseren populistisch-nationalistischen Fremdengesetzen betroffen sind.
Das Phänomen internationaler Heiratsmigration gewinnt seit Jahren zunehmend an Bedeutung. Durch diese Art der Migration entsteht eine vielseitige Verbindung zwischen zwei oder mehreren Ländern. Die Heirat verknüpft zwei Familien und erfordert eine wechselseitige Anpassung und Kommunikation zwischen Mann und Frau. In der Migrationsforschung sowie in den Medienberichten wird Heiratsmigration fast ausschließlich im Zusammenhang mit internationalem "Sex- und Prostitutionstourismus" und "Frauenhandel" thematisiert. Aus dieser einseitigen Betrachtungsweise resultiert ein Täter-Opfer-Diskurs, der den Eindruck von Frauen als willenlose, handlungsunfähige Opfer von Männern sowie von bedrückenden Umständen vermittelt. Abgesehen davon, dass durch Eheschliessungen nicht nur Frauen sondern auch Männer migrieren, bleibt dabei völlig unberücksichtigt, dass die Frauen oft als soziale Akteurinnen den Verlauf des Migrationsprozesses mitgestalten. Sozialwissenschaftliche Studien zu binationalen, bikulturellen oder interethnischen Ehen vernachlässigen dagegen oft den Migrationsaspekt, indem sie sich vornehmlich an Problemen dieser Ehen orientieren. Heiratsmigration ist jedenfalls im Kontext umfassender globaler Prozesse in unterschiedlichen sozio-ökonomischen, kulturellen und politischen Zusammenhängen zu sehen. Neben den Motiven sowie rechtlichen Grundlagen der Heiratsmigration sind vor allem die Konsequenzen der stets steigenden Zahl binationaler Eheschließungen (und damit auch Entstehung neuer familiärer Muster und Beziehungen) von Interesse - insbesonders für die jeweiligen Gesellschaften.
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