Nachrichtenarchiv Thailand
7.März 2004 - Regierungspartei erleidet WahlniederlageThailands Regierungspartei erlitt einen unerwarteten Rückschlag. Sie gestand ihre Niederlage bei einer Wahl für einen Parlamentssitz im moslemisch dominierten Süden ein. Innenminister Wan Muhamdad Noor Matha, der den Wahlkampf der regierenden Thai Rak Thai Partei geleitet hatte, sagte, dass die oppositionelle Demokratische Partei ihren Sitz in der Provinz Songkhla behalten wird. Dieser war vor zwei Monaten frei geworden, als ein Oppositionspolitiker zurücktrat, um sich für einen Regierungsposten zu bewerben. Er sagte, dass Vitrat Kanlayasiri, ein Mitglied der Demokratischen Partei 51.000 von 81.000 Stimmen bei der Wahl erhalten hatte, nachdem fast alle Stimmen ausgezählt worden waren. "Ich akzeptiere die Entscheidung der Wähler und gratuliere der Demokratischen Partei zum Gewinn der Nachwahl", sagte Wan Muhamad. Obwohl der Süden traditionell eine demokratische Bastion ist, sagte die Partei von Premierminister Thaksin Shinawatra voraus, dass sie in dieser Region Einbrüche erzielen würde. Thaksin, dessen Partei in allen anderen Landesteilen sehr stark ist, hat eine gut gefüllte Kriegskasse und ein hohes Ansehen in der Öffentlichkeit dank populistischer Programme und öffentlicher Arbeitsprojekte, während die Demokraten seit der letzten Wahl in Unordnung sind. Die Ernennung des prominenten muslimischen Gesetzesmachers Wan Muhamad zum Innenminister gab der Thai Rak Thai Partei einen weiteren politischen Vorteil. "Die Menschen im Süden halten immer noch zu den Demokraten und wir müssen uns in den nächsten Wahlen, die für den Beginn des nächsten Jahres angesetzt sind, mehr anstrengen", sagte Wan Muhamad. Die Thai Rak Thai Partei kontrolliert 235 von 500 Parlamentssitzen und hatte 2001 einen grossen Wahlerfolg bei den Wahlen. Die Demokraten haben 135 Sitze und repräsentieren 48 von 54 Wahlbezirken im Süden. Die Regierungspartei sagte früher, dass der Gewinn von Songkhla ein wichtiger Schritt für die Partei sei. Es würde der Regierung erlauben, ihren Einfluss in der von Gewalt gebeutelten Region auszuweiten. Einer Serie von Anschlägen durch unbekannte Angreifer fielen mindestens 43 Menschen in den südlichsten Provinzen Thailands zum Opfer. Die meisten Opfer waren Polizisten, Soldaten, buddhistische Mönche und Dorfvorsteher. Einige Regierungsmitglieder nehmen an, dass die Angreifer militante Islamisten sein könnten. Eine Unabhängigkeitsbewegung blühte vor langer Zeit im Süden, verschwand aber nach einer Regierungsamnestie in den 80ern. Thaksin hatte mehrmals den Süden in den letzten Wochen besucht und versuchte die belasteten Beziehungen zu den muslimischen Führern zu verbessern. Diese klagten die Regierungsbeamten an, bei ihren Untersuchungen über die Gewalt nicht den nötigen Respekt walten zu lassen.
Quelle: pattayablatt
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