Nachrichtenarchiv Thailand
19.April 2004 - Thailand wird biometrische Scanner einführenThailand hat sich einverstanden erklärt, das biometrische Scannen internationaler Reisender einzuführen und die Informationen im Rahmen der Terrorbekämpfung online an die Vereinigten Staaten weiterzuleiten. Ein entsprechendes Abkommen wurde vom Leiter des Nationalen Sicherheitsrates, Vinai Pattiyakul, und dem amerikanischen Botschafter Darryl Johnson unterzeichnet. Als Zeugen waren Aussenminister Surakiart Sathirathai und der sich auf einem amtlichen Besuch befindende US-Minister für Heimatsicherung, Tom Ridge. Dem Abkommen gemäss werden die Amerikaner für die Kosten der Installation der Apparaturen auf den Flughäfen von Bangkok, Chiang Mai und Phuket aufkommen. Das sogenannte Terroristensperrsystem vergleicht die Gesichtszüge, die Fingerabdrücke und biopgraphische Informationen mit einer Datenbank in den USA. Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll das System an allen Zugangsstellen des Landes installiert werden. "Mit Hilfe der Vereinigten Staaten werden wir in der Lage sein, Verdächtige Personen aufzuspüren und zu verfolgen, und Informationen von Reisenden mit denen von polizeilichen Suchlisten zu vergleichen", sagte Aussenminister Surakiart. Thailand ist das erste Land in der Region, das einen direkten Informationsaustausch über Reisende mit den USA betreiben wird. Über eine derartige Zusammenarbeit sei schon seit langer Zeit diskutiert worden, da Thailand ein wichtiger Knotenpunkt im asiatischen Tourismus ist, sagte Surakiart. Im vergangenen Jahr hatte Thailand den Amerikanern zugesagt, strengere Kontrolle für thailändische Exporte an die USA einzuführen, und installierte daraufhin Röntgenmaschinen im Hafen von Laem Chabang sowie ein Satellitenüberwachungssystem für alle Container, die nach Seattle unterwegs sind. Tom Ridge sagte, Australien und andere Länder der Region seien im Begriff, das Kontrollsystem zu installieren, um verdächtige Reisende zu überprüfen, bevor sie Schaden anrichten können. Er betonte, dass es Gründe genug gebe, um sich über den Terrorismus Sorgen zu machen. "Keine Region ist gegen den Terrorismus gefeit, weil Terroristen wahllos zuschlagen", sagte er. Derweilen nahm Ministerpräsident Thaksin die Gelegenheit wahr, sich bei Tom Ridge über den Menschenrechtsbericht des amerikanischen Aussenministeriums zu beschweren. Thaksin war offensichtlich über den in Washington erstellten Bericht empört, in dem Thailand der Menschenrechtsverletzungen während der Antigrogenkampagne des letzten Jahres kritisiert wurde. Er äusserte auch seinen Unwillen darüber, dass die amerikanische Regierung sich bei der Zusammenstellung des Berichts falscher Quellen bedient habe, obwohl die thailändische Regierung sie über die Ereignisse auf dem Laufenden gehalten hat. Aussenminister Sathirathai sagte, Ridge habe sich bereit erklärt, Thailand's Besorgnis an Washington weiterzuleiten. Ausserdem habe man der amerikanischen Regierung neue Informationen zukommen lassen, sodass man eine Revision des Berichts erwarten kann.
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