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Nachrichtenarchiv Thailand

5. März 2004 - Über 100 Tote im Süden


Thai Sicherheitskräfte haben einen koordinierten Angriff muslimischer Separatisten im Süden des Landes blutig zurückgeschlagen. Mehr als 100 der meist jugendlichen Angreifer wurden getötet. Dramatisches Ende war die Belagerung einer Moschee, bei der 30 Aufständische erschossen wurden.
Die mit Macheten, Messern und Handfeuerwaffen bewaffneten Angreifer hatten versucht, in den muslimischen Provinzen Pattani, Yala und Songkhla mehr als 15 Polizeistützpunkte, Verteidigungsposten und Bezirksbüros gleichzeitig zu stürmen. Die Polizei war allerdings gewarnt worden und erwartete die muslimischen Separatisten, die dann keine Chance mehr hatten.
Ministerpräsident Thaksin Shinawatra teilte mit, mindestens 93 Menschen seien getötet worden. Die Armee sprach von 107 Aufständischen und fünf Soldaten, die getötet wurden. Nach Armeeangaben waren einige Angreifer in eine Moschee nahe der Stadt Pattani geflüchtet. Sie lieferten sich dort ein Feuergefecht mit Soldaten, wobei einem General zufolge mindestens 30 Menschen ums Leben kamen.
Das Fernsehen zeigte Bilder von einem in Brand gesteckten Polizeiposten. Zudem waren brennende Motorräder und die Leichen zweier Rebellen zu sehen. Einer der Toten trug eine muslimische Gebetskappe, der andere ein T-Shirt in der grünen Farbe des Islam mit arabischer Aufschrift und den Buchstaben "JI", die möglicherweise für Jemaah Islamiah stehen. Der Muslim-Gruppe werden Verbindungen zur al-Qaida-Organisation von Osama Bin Laden nachgesagt. Sie gilt als Drahtzieherin zahlreicher Anschläge in Südost-Asien.
Regierungschef Thaksin sagte, Vorbild für den Angriff sei wohl der Überfall auf ein Militärlager in der Provinz Narathiwat am 4. Januar gewesen, als Aufständische Hunderte Waffen erbeuteten. Danach nahm die Gewalt in dem Gebiet stark zu. Bei fast täglichen Zusammenstößen zwischen muslimischen Rebellen und Sicherheitskräften wurden in diesem Jahr bereits mehr als 150 Menschen getötet. Verteidigungsminister General Chetta Thanajaro erklärte, die Aufständischen hätten heute mindestens ein Drittel ihrer Kämpfer verloren.

Serien-Brandanschläge auf Schulen

In der Nacht vom 22. zum 23. April brannten in der südthailändischen Provinz Narathiwat zu etwa derselben Zeit mehr als 60 öffentliche Gebäude, darunter 11 Schulen, eine Kirche, ein Tempel, 37 Telefonzellen und zwei Verwaltungsbüros. In diesem Zusammenhang wurden zehn Jugendliche verhaftet, die beim Herstellen von Molotov-Cocktails überrascht wurden. Der Verteidigungsminister und der Innenminister, die die Jugendlichen verhörten, ließen verlauten, daß es Drogenabhängige und Kriminelle im Alter von 15 bis 19 Jahren seien, die für Attentate und ähnliches angeheuert wurden. Ermittlungen sollen ergeben haben, daß 12- bis 16jährige als Brandstifter und bis 20jährige an Waffen ausgebildet wurden, die sie bei Anschlägen benutzen sollen. Der Premierminister gab bekannt, es lägen ihm Reports vor, daß die Drahtzieher hinter dem Terror etwa 1000 drogenabhängige Jugendliche zu Terrortaten anstifteten. Die Regierung wolle den Eltern helfen, die Jugendlichen aus diesen Beziehungen zu befreien. Man kenne die Hintermänner, wurde geheimnisvoll erklärt, und man würde diese schnell verhaften. Warum nicht sofort, fragt man sich da...
Brandstiftungen und Mordanschläge auf Vertreter der Regierungsgewalt und auch Zivilisten stellen seit Jahresanfang die tägliche Regel der südlichen Provinzen dar. Ein Verdächtiger, Thai-Rak-Thai-Mitglied und undurchsichtiger "Geschäftsmann" wurde im Zusammenhang mit dem Überfall auf ein Armeecamp festgenommen und sonnt sich in seiner Wichtigkeit. Er gab bei einem Treffen mit dem für Sicherheitsfragen zuständigen stellvertretenden Premierminister Chavalit Yongchaiyudh kund und zu wissen, daß oppositionelle Politiker und lokale Offizielle an der Eskalation der Terroranschläge schuld seien. Die lokalen Geheimdienstleute seien der Opposition verbunden und würden falsche Informationen an ihre Chefs weiterleiten. Auch ein muslimischer Senator gab an, daß korrupte Offizielle in Verbindung mit Geschäftsleuten, die die Regierung ablösen wollen, hinter der Eskalation stecken. Aufgrund dieser absolut seriösen Quellen könnte man in Zukunft die strengere Überwachung der Oppositionsparlamentarier erwarten.
Die Polizei hat bei der Übergabe der Untersuchungs- und Ermittlungsergebnisse bereits vorgeschlagen, diesem ehrenwerten Politiker und drei weiteren Verdächtigen Immunität zu gewähren als Kronzeugen der Anklage. Es sind insgesamt 33 Verdächtige angeklagt worden, 12 davon werden noch gesucht.
Einige muslimische Forscher und Wissenschaftler führen die Probleme im Süden darauf zurück, daß die Menschen nicht bereit seien, unterschiedliche Ausdrücke der Lebensformen zu akzeptieren. Zum Beispiel würden Muslims mit Bärten und Tüchern als suspekt betrachtet. Das sei unvermeidbar, wenn das normale Menschen tun, aber unakzeptabel bei Trägern politischer und verwaltungsmäßiger Autorität. Wenn die Muslims sich dagegen wehren würden, dann seien sie in den Augen der Offiziellen Separatisten oder wollten keine Thais sein.

Konflikte mit Hardlinern

Auch nach Ansicht des Verteidigungsministers Chettha Thanajaro, des Ex-Verteidigungsministers Thammarak na Ayutthaya und anderen Militärs sind die Hintermänner in der Separatistenbewegung zu suchen. Hier kann man einen direkten Widerspruch zur Meinung des Premierministers feststellen. Die Militärs warnten, es könne verheerende Auswirkungen haben, wenn man die Drahtzieher nicht im richtigen Lager suchen und dementsprechende Vorbeugemaßnahmen treffen würde.

Lehrer wollen Waffen

Nachdem am 24. April in Pattani erneut eine Schule in Flammen aufging, planen die lokalen Verantwortlichen den Selbstschutz gegen Terrorattacken. Die Southern Teacher's Federation will eine Eingabe an die Regierung stellen, ihren Mitgliedern das Waffentragen zu erlauben, wenn sie ihre Privathäuser verlassen.

Ausländische Einmischung

Benedict Anderson, US-Südostasien-Experte an der Cormell University, sieht die Ursache des seit Monaten eskalierenden Konflikts im Süden nicht als Religionsproblem zwischen Muslims und Buddhisten. In Thailand würden viele Moslems problemlos leben. Die Bewohner würden sich wohl mehr als Malayen fühlen, und die Anerkennung dieser Identität werde von der Thai-Regierung bewußt vermieden. Als Reaktion auf die Nichtanerkennung ihrer Identität würden die Malayen die Religion als Waffe benutzen.
Der Experte meinte, das Problem sei lösbar durch ein autonomes Verwaltungssystem, und er gab da Brasilien als Vorbild an.
Ein anderer Eskalationsfaktor sei die wachsende Dominanz der Polizei in dem Gebiet, was die Armee zu Aktionen hinter den Kulissen veranlaßt haben könnte. Wenn wirklich eine Muslimorganisation hinter den Terrorakten stehen würde, dann hätte sie sich schon längst dazu bekannt. Er sehe die Ursache als einen Ausdruck der Frustration der Malayen und der Armee, die ihren Einfluß im Süden schwinden sehe. Das Verschwinden des muslimischen Anwalts, der angeklagte Terroristen verteidigte, könne kaum ohne grünes Licht von oben erfolgt sein. Er beschuldigte den Premier, ein Klima außergerichtlichen Tötens zu unterstützen.


RANDBEMERKUNGEN zu Menschenrechten in NordThailand

Ein 46jähriger Amerikaner wurde laut eigenen Angaben gegenüber seiner Familie bei Antragstellung auf Verlängerung seines Visums bei der Immigration Bangkok verhaftet, er solle wegen Gefährdung der inneren Sicherheit ausgewiesen und auf die Blacklist der unerwünschten Personen gesetzt werden. Bisher wurde das von der Immigration nicht bestätigt.
Dieser Mann, verheiratet mit einer Angehörigen des Bergstammes der Akha, die schwanger ist und mit der er vier Kinder hat, wagte es, als Gast dieses Landes ein 270seitiges Buch herauszugeben, wo im Detail üble Verdächtigungen betreffend außergerichtliche Tötungen und Entführungen von Akhas durch die Armee im heroischen Kampf gegen die Drogenhändler stehen. Er bezeichnete das als "völkische Reinigung", auch die Zahl der notwendigen Verhaftungungen einiger Akhas gab er mit "Tausenden" an - das müßte er zuerst mal amtlich beweisen, und dann weiß jeder, daß das ja vermutlich alle Drogenhändler sind. Die Thai-Behörden bezichtigte er der systematischen Zerstörung der Lebensgrundlagen dieser Volksgruppe. Seit 1991 treibt dieser Mann schon sein Unwesen in Thailand, erst jetzt, unter der sauberen neuen Führung, bekommt er wahrscheinlich die Quittung für sein destruktives Verhalten.
Und nicht genug damit, auch sein eigenes Nest beschmutzt er mit Vorwürfen: US-Missionen wurden der bewußten Irreführung und Lügen bezichtigt und des Versuchs, die Tradition und Kultur der Akha komplett auszulöschen und Kontrolle über deren Kinder anzustreben.
Die diesjährige Kritik an Thailand bei dem traditionellen, jährlich wiederholten Gelabere der UN-Berufs-Menschenrechtler im schweizerischen Genf wird sogar von unpatriotischen Kommentatoren in der NATION als Vorwurf gegen das konsequente Vorgehen der Regierung gegen Drogenhändler und Terroristen und deren Sympathisanten und Anwälte im Süden umgemünzt. Es werde nicht nur Monate, sondern Jahre dauern, bis sich Thailand wieder mit gutem Gewissen an globalen Menschenrechtsaktionen beteiligen könne. Dieser Journalist ist höchst destruktiv. Wie kann er das Gewissen Thailands definieren? Und dann bemerkt er noch hinterlistig, daß vor der Regierungsübernahme Khun Thaksins Thailand international als Unterstützer der Menschenrechte galt. Als wenn die Thais keine Menschen wären und nicht das Recht hätten, Volksschädlinge auszurotten und ihre Menschen zu schützen. Da ist jedes Mittel recht. Die Journalisten sollen gefälligst ihre patriotische Pflicht tun und über die Erfolge der Polizei bei der Bekämpfung der Drogenhändler und Terroristen berichten.
Und man sollte mal den Nutzen einer Mitarbeit bei den UN-Menschenrechtsschwätzern überdenken. Die bringen sowieso nichts zustande. Da klingt der Standardkommentar Khun Thaksins gegen unqualifizierte ausländische Einmischung in Thailands autonome Rechte doch viel realistischer: "Just ignore them!"
Dazu ein Artikel vom 19. 9. 2000 in freier, stark gekürzter Übersetzung aus der Zeit, als Khun Thaksin noch mit dem Aufbau seines Imperiums voll beschäftigt war und die Quellen des TIP nur in der gedruckten Ausführung der Bangkok Post bestand. Er beweist die traditionelle Vorgehensweise der Armee bei der Bedrohung der inneren Sicherheit durch fremdes Blut:

Armee der Mißachtung der Rechte der Karen beschuldigt. Angehörige des Volksstammes der Karen, beschuldigten das Neunte Armeeregiment, stationiert in Kanchanaburi, in einer Pressekonferenz der Einschüchterung von Stammesmitgliedern, die im Natur- und Wildschutzgebiet Thung Yai Naresuan schon seit etwa 800 Jahren leben. Sie seien aufgefordert worden, das Gebiet innerhalb eines Monats zu verlassen. Die Armee erklärte ihr Ziel, die Karen aus dem Gebiet zu verdrängen, mit der Bedrohung der Stabilität des Landes und der Forst-Ökologie.
Die klagenden Karen leben in einem von sechs Dörfern mitten im Naturschutzgebiet mit dem Namen Sanehpong. Bewohner von Takianthong erklärten, daß die Armee sie seit langem unter Druck setzte, ihre Hütten zerstöre, sie vom Ackern abhalte und 18 Familien nach Burma zurückgeschickt hätten wegen fehlender Thai-ID-Cards.
Diese Beschwerden sind nicht neu. Letztes Jahr wurden Forstdepartment und Armee schon der Störung religiöser Zeremonien beschuldigt. Drei Häuser wurden abgebrannt. Die Armee gab als Grund an, gegen illegale burmesische Immigranten vorzugehen, die sich zwischen die Einwohner gemischt hätten. Wilddieberei sei eine weitere Bedrohung der nationalen Souveränität.
Die lokalen Autoritäten bestehen auf der Umsiedlung der Karen in ein Gebiet, wo Minen betrieben werden. Dieser Anordnung widersetzen sich die Karen mit der Begründung, sie hätten keine Erfahrung in der Bewirtschaftung nur eines Landstückes, sie würden dem Land zwischen den Beackerungsperioden Zeit geben, sich zu erholen.

Den Unglücksboten hinrichten

So bezeichnete ein Kommentator namens Chang Noi die Reaktion der Regierung auf den Report der UN-Beauftragten Hina Jilani über die Situation der Menschenrechte in Thailand. Die Dame besuchte im Mai letzten Jahres Thailand, genoß Gastfreundschaft und verfaßte dafür unquafifizierte, schädliche Nachrichten über Thailand. Damals war gerade der große Krieg gegen die Drogenhändler auf seinem Höhepunkt. In ihrem Bericht dankte sie der Thai-Regierung, daß sie ihr den Besuch ermöglicht und ihr überall Zugang genehmigt habe. Sie lobte die Regierung in ihrem Kampf gegen die Armut. Aber damit war es auch vorbei mit ihrer Dankbarkeit.
Thailand ist der Einäugige unter den Blinden in bezug auf die Situation der Menschenrechte im Vergleich zu seinen Nachbarn. In allen Nachbarstaaten geht es weit repressiver zu, ganz besonders in Burma. Darum galt Thailand international bisher als Hort der Menschenrechte in Südostasien, was ganz besonders ein Verdienst der NGO, der Non Government Organisations (Bürgerrechtler, Umweltschützer usw.) war. Diese Position sei nun sehr gefährdet, weil die Regierung offensichtlich den NGO den Krieg erklärt habe. Sie würden öffentlich verunglimpft, und man wolle sie von ausländischen Finanzquellen abschneiden. Es besteht eine sehr beschränkte Akzeptanz unter den Regierungsautoritäten gegenüber dem Konzept des friedlichen Widerstands. So drückte sie es sehr taktvoll und diplomatisch aus.
Dann wurden die Namen der Opfer aufgezählt, deren Mörder und Attentäter man bisher in keinem Falle ausfindig machen konnte, was auf "ein abgekartetes Spiel zwischen lokalen Obrigkeiten und VIP des privaten Sektors" zurückzuführen sei.
Boonyong Intawong, ein lokaler Führer, protestierte gegen die Umweltschädigungen eines Steinbruchs in Chiangrai im Jahre 2002, er überlebte es nicht.
Boonsom Nimnoi, ebenfalls ein kommunaler Führer, protestierte in Petchburi gegen eine Plantage und wurde im September 2002 erschossen.
Suwat Wongpiasathit, Umweltaktivist, protestierte gegen eine Müllhalde in Samutprakarn. Er wurde im März 2001 erschossen, bevor er vor einem Senatskomitee aussagen konnte.
Jurin Rachapol protiestierte auf Phuket gegen die Zerstörung der Mangrovensümpfe durch Shrimpsfarmen und wurde im Januar 2002 umgebracht.
Pitak Tonewuth, ein Umweltaktivist der Ramkhamhaeng Universität, wurde im Mai 2001 umgebracht.
Sompol Chanapol, Leiter einer Umweltschutzgruppe, wurde im Juni 2001 ermordet.
Luedhai Yarangsi, Präsident einer Umweltschutzgruppe in Lampang, wurde angeschossen.
Preecha Thongphan, lokaler Führer und Gegner eines Abwasserprojekts in Nakhon Sri Thammarat, wurde im September 2002 getötet.
Jintana Kaewkao, Gegner der Kraftwerkprojekte in Prachuab Khirikhan, wurde in ihrem Haus erschossen im Januar 2002.
Am folgenden Tag erlitt ihre Kollegin Yuthana Khaemakriangkrai dasselbe Schicksal.
Hina Jilani verunglimpfte auch den heroischen Kampf der Regierung gegen die Drogenhändler, speziell bei den ausländischen Hilltribe-Bergvölkern. Da seien Unschuldige auf undurchsichtige Weise auf die schwarzen Listen geraten. Eine Gruppe lokaler Aktivisten, die illegales Abholzen durch Sperren blockierten, wurden durch eine bewaffnete Bande erschossen.
Der offizielle Thai-Beauftragte bei der UN bezeichnete diese tendenziösen Behauptungen böswilliger Ausländer mit dem Ziel der Verunglimpfung Thailands und der Einmischung in die Souveränität als das, was sie sind: "pauschalierende Kommentare, beruhend auf Informationen ohne Substanz".

Wer verliert das Gesicht?

Die Betriebsgewerkschaft und der Aufsichtsrat der EGAT gaben am 24. April eine gemeinsame Erklärung heraus, in der sie eine Privatisierung der staatlichen Betriebe für Energie und Wasser ablehnten und die Revision des Gesetzes von 1999 über die Privatisierung forderten, die Ausländern angeblich die Kontrolle über staatliche Unternehmen erlaube. Es wurde sich auch auf ein Mitspracherecht der Gewerkschaften bei diesen wichtigen Fragen geeinigt. Der Energieminister nahm diese Vereinbarung zur Kenntnis mit Unterschrift.
Der Aufsichtsratsvorsitzende gab dem Premier die Empfehlung, die Provatisierung doch besser nach den nächsten Wahlen durchzudrücken, wenn er den klaren Wählerauftrag dazu habe. Er dementierte aber entschieden Aussagen von Gewerkschaftern, sich auf ihre Seite gestellt zu haben. Den EGAT Aufsichtsrat sehe er aber auch nicht als Medium der Regierung zur Durchsetzung ihrer Interessen.
Premierminister Thaksin Shinawatra erklärte noch vor kurzen, es sei "unmöglich", den Verkauf der EGAT-Aktien zu stoppen. Er erwartet einen Zuwachs von mindestens 70 Milliarden Baht im Staatssäckel, ein warmer Regen für die Finanzierung der großen sozialen Ausgaben. Er nahm Stellung wie gewohnt: Die Privatisierungsvorhaben und der Handel der EGAT-Aktien an der Börse würden wie geplant ablaufen.
Die Gewerkschaften meinten, sie würden am 1. Mai 200 000 Angestellte staatlicher Unternehmen auf die Straße bringen, um für ihre Interessen zu demonstrieren. Sie fühlten sich "düpiert". Wenn der Aufsichtsratsvorsitzende nicht ihrer Meinung sei, warum habe er dann die Erklärung mit unterschrieben? Sie kündigten eine "patriotische Arbeitsniederlegung" an für drei Tage, beginnend einen Tag nach der endgültigen Kabinettsentscheidung, die im Sinne Thaksins ausfallen wird.
Die Presse kommentierte das gemeinsame Statement zuerst ebenfalls als Kurswechsel Thaksins und sprachen von einem Sieg der EGAT-Arbeiter. Doch die Kabinettsentscheidung am 27. April zeigte, daß der Premier bereit ist, bis zum bitteren Ende zu kämpfen.
Es wäre das erstemal, daß die mächtige EGAT bei der Durchsetzung ihrer Interessen gegen den staatlichen Arbeitgeber nachgeben müßte. Die Mai-Demonstrationen und Arbeitsniederlegungen werden nicht die letzten sein.

Keine Einmischung bitte!

Die Opposition könne zwar kritisieren, aber sie solle sich nicht in Regierungsangelegenheiten mischen. Diese Feststellung traf ein Parlamentsmitglied der Regierungspartei der Thais liebenden Tais als Mahnung und Hinweis auf die bevorstehende Vertrauensdebatte Mitte Mai. Adisorn Pianket vermied es darauf hinzuweisen, daß quasi nur einer das Recht hat, festzulegen, was die Opposition in der Regierungsarbeit nichts angeht.
Ganz abgesehen davon, daß die Opposition nicht genug Stimmen hat, um ihr Mißtrauen so auszudrücken, daß es zu einem Regierungswechsel kommen muß, will nun die Regierung auch noch die Schau stehlen, indem sie kurz vorher eine Erklärung vor dem Parlament abgibt über ihre Vorstellung. Süffisant wird der Jammerei der Opposition darüber die Spitze abgebrochen mit dem Hinweis, die Regierung wolle nur einmal mehr der Opposition die Gelegenheit geben, zu fragen, was sie nicht verstehe...
Natürlich wird es wieder um Korruption und Vetternwirtschaft sowie um kompetente Amtsführung der betreffenden Minister gehen, wobei die Beweise der Opposition entweder zu dürftig sind oder die Aufnahmebereitschaft der Regierung für selbige nicht gegeben ist. Im Prinzip steht das Ergebnis schon fest.

Der Name macht's

Natürlich ruft sowas den Neid der Besitzlosen hervor: Da gewinnt ein Konsortium von drei Firmen einen Drei-Milliarden-Deal mit der Regierung. Mit im Spiel ist als Dritter im Bunde die Firma Portal Net, mit einer Million registriertem Kapital ausgestattet. Wie kommt es, daß Firmen wie IBM und Siemens ein Joint venture mit einem Nobody eingehen? Richtig, der Nobody ist hochdosiertes Vitamin B. Besitzer ist nämlich eine Schwester des Premiers. Nun wittert die Opposition schon wieder Bevorzugung bei der Auftragsvergabe. Aber man muß die Auftraggeber verstehen: was kann schon bessere, selbstlosere und korrektere Abwicklung eines Auftrages garantieren als der Name des Premiers?
Es geht um die Lieferung von Computern und Software an die Provincial Electricity Authority (PEA). 14 Gruppen haben sich beworben, acht kamen in die engere Wahl, und genau die richtige gewann den Zuschlag. Die Opposition will nun prüfen, ob eventuell bestimmte Anforderungen gedrechselt wurden, um dem Angebot das Anforderungsprofil zu geben - eine Vertrauensdebatte im Parlament steht bevor. Man hofft bei den Demokraten darauf, daß vor der nächsten Vertrauensdebatte nicht wieder die potentiellen Ziele einer Kabinettsumbildung zum Opfer fallen. Mit den paar kümmerlichen Abgeordneten kann die Opposition nämlich den Chef persönlich nicht an den Karren fahren und keinen Mißtrauensantrag stellen im Parlament. Dazu brauchten sie mindestens 200 der 500 Abgeordneten.
Noch ein Konkurrent beklagt sich über angebliche Bevorzugung: Triads Networks Co Ltd, ein Joint venture zwischen der Betreiberfirma des Bangkok-Higways und der U-Bahn, Bangkok Metro Co Ltd (BMCL), und der Familie eines Fernsehjournalisten zum Zweck der Gestaltung der Verkehrsadern mit Werbemonumenten, befürchtet mehr als die Hälfte seiner Aufträge an eine Firma zu verlieren, die dem Sohn des Premiers gehört.
Die BMCL als Betreiber hat das Recht der Vergabe der Werbeflächen, sie kündigte aus unerfindlichen Gründen die bestehenden Verträge mit Triads, wo sie die Mehrheit der Anteile hält, so daß die Triads-Kunden zu derjenigen Agentur gehen müssen, die die neuen Rechte bekommt. Und darum hat sich dem Vernehmen nach die How Come Co Ltd des Premierssohnes bemüht.
Das wird natürlich alles zweifellos streng nach korrenten geschäftlichen Regeln und unter Einhaltung des gesetzlichen Weges geschehen. Die BMCL will ihre Geschäftstätigkeit am Rande der neuen Verkehrseinrichtungen intensivieren: Standvermietungen, Werbung, Ticketverkauf usw. Auch die Verlegung von Glasfaserleitungen parallel zur U-Bahn-Strecke sind geplant, und man darf dreimal raten, wer da der favorisierte Bewerber ist... Die Mass Rapid Transit Authority of Thailand (MRTA), staatliche Eigen-tümerin der Verkehrslinien, hat daraufhin durch ihren Governor angekündigt, daß sie nicht unbedingt von der Nützlichkeit des Auftragswechsels überzeugt sei und daß an ihr kein Weg vorbeiführe bei der endgültigen Entscheidung über die Auftragsvergabe.

Petition beim König

Die Law Society of Thailand will eine Petition bei Seiner Majestät dem König einreichen, wo sie sich über die Verzögerungen bei der Untersuchung des mysteriösen Verschwindens von Somchai Neelaphaijit beklagt, dem Anwalt, der angeblich von der Polizei gemarterte verdächtige Terroristen verteidigte und die Polizei mit Enthüllungen blamierte.
Laut Law Society haben der Premierminister, unter dessen persönlichem Kommando die Polizei steht, sowie der Justizminister die Rufe nach einem unabhängigen Untersuchungsausschuß ignoriert, obwohl internationale Rechtsorganisationen diesen Fall als Beispiel für die Menschenrechtsverletzungen in Thailand darstellen.
Eine solche unpatriotische Schweinerei kann nicht ungeahndet bleiben. So stellte ein Stellvertreter des Polizeichefs mal klar, daß der Präsident der Law Society, ein Senator, sich mit dieser Petition nur selbst profilieren wolle.
Um die Untersuchungen zu unterstützen, sind am 20. April drei hohe Polizeioffiziere versetzt worden, um "die Untersuchungen zu erleichtern - die Mitglieder des Untersuchungsausschusses erwarten Erfolge", wie sich der Polizeichef ausdrückte. Es handelt sich um einen Obersten, stellv. Kommandeur der CSD, Crime Suppression Division (thailändisches FBI), eines Oberstleutnants aus der gleichen Organisation sowie einen Major, Inspektor der Polizeiregion 7.

Die bösen Onkels

Der Justizminister warnte die Polizei vor der Erpressung von Geständnissen durch Folter, die erpreßten Aussagen würden die Gefolterten entlasten, egal wie stark die Beweise ihrer Schuld seien. Dies deklarierte er auf einem Seminar, an dem 200 Staatsanwälte, Richter und Polizisten teilnahmen. Wenn Beweise für erzwungene Geständnisse vorliegen, würde der Fall geschlossen werden. Ein hoher Jurist meinte, die Rechtsgrundsätze seien international verschieden. In Großbritannien würden unter Umständen erpreßte Beweise gewertet, bei US-Gerichten seien menschenrechtliche Grundsätze maßgebend für deren Ablehnung. Der Justizminister schloß, daß die Polizei mehr Technik und Forschung einsetzen solle für die Sicherung von exakten Beweisen, anstatt laufend mit der Entschuldigung zu kommen, man könne keine Beweise finden zu den Drahtziehern von Verbrechen.

Rücksichtslose Forderung

Die Saudis drängen auf eine end-gültige Klärung der Morde an vier Diplomaten und Geschäftsleuten im Zusammenhang mit dem Diebstahl von Juwelen aus dem Palast eines saudischen Prinzen, gestohlen von einem Thai-Arbeiter, die später bei hohen Thai-Polizisten gefunden wurden. Das passierte 1989 und 1990. Anläßlich des Besuchs des Thai-Außenministers wurde die unbescheidene Forderung bekräftigt. Die diplomatischen Beziehungen der beiden Länder waren jahrelang unterbrochen wegen dieses Vorfalls und sind auch jetzt noch nicht besonders gut. Die Saudis glauben ganz einfach nicht, daß ausländische Terroristen ihre Landsleute auf dem Gewissen haben, sie wollen auch wissen, wo der einflußreiche Geschäftsmann mit Verbindungen zum saudischen Königshaus abgeblieben ist, der seit 1990 vermißt wird. Die Polizei gibt an, er sei vermutlich entführt und getötet worden. Die Leiche wurde nie gefunden. Der Außenminister quittierte diesen Eingriff in die Thai-Souveränität erstaunlicherweise positiv. Er konnte seinen saudischen Gesprächspartner davon überzeugen, daß jetzt zum erstenmal die Wahrheit gesagt wurde und Thailand an der Aufklärung arbeitet, um die diplomatischen Beziehungen zu normalisieren. In 15 Jahren haben sich die Schuldigen voraussichtlich in Sicherheit gebracht.

Erziehung ist Vorbild ...

Er ist unschuldig, man kann ihm nichts beweisen - meint die Regierung. Er ist höchst verdächtig und hat sich mit seinen Aussagen selbst kompromittiert - sagen seine Kritiker, die ihn von seinem Posten entfernen wollen. Es geht um die Aufnahmeprüfungsergebnisse der Unis in Thailand. Da soll ein ganz hohes Tier im Erziehungs-Imperium gespickt haben in der Druckerei und sich Vorteile durch dieses Wissen verschafft haben. Der Einsatz eines Waschkommandos soll Entschlossenheit demonstrieren, und man tritt dort anfangs immer sehr energisch auf. Aber der Meister-Propper-Effekt kommt mit tödlicher Sicherheit. Beweise können sich in Nichts auflösen, und zuletzt bleibt immer der Vorteil des Zweifels.
Politische Beobachter vermuten, daß diese Affäre der Beliebtheit des Premiers mehr Abbruch tut als alle anderen Affären bisher, weil auch ein Familienmitglied des Premiers in der Gerüchteküche steckt. Voradet Chandarasorn gilt als absoluter "Thaksin-Mann". Immerhin wurde er jetzt mal in einen Planungsausschuß versetzt, aber darauf hingewiesen, daß dies keinen Schuldspruch bedeute. Er gab an, daß er aufgefordert worden sei, sein Versetzungsgesuch sofort zu schreiben, aber noch nicht wisse, wohin er versetzt werden wolle. Das Dozenten-Konzil der Thammasat University beurteilte die Farce als Versuch, das Gesicht des Betroffenen zu schützen und forderte in einer Kampagne die direkte Entlassung Voradets, denn die ethischen Ansprüche des Prüfungssystems müßten aufrechterhalten werden. Auch der Erziehungsminister wird wegen Inaktivität unter Druck gesetzt. Auch wird ein neues Selektierungsverfahren für den Planungsausschuß gefordert, in dem Khun Voradet nun sein segensreiches Wirken fortsetzt. Mitglieder des Untersuchungskomitees äußerten sich enttäuscht und beschuldigten das Erziehungsministerium der Protektion Voradets. Ein Senator meinte, die Versetzung auf einen inaktiven Posten sei das wenigste, was hier getan werden müsse. Das Vorgehen sei ungewöhnlich, und man wolle wissen, ob die Regierung nun beabsichtige, Khun Voradet zu tadeln oder zu belohnen.
Es sieht eher nach einer Belohnung aus: Der Erziehungsminister genehmigte eine stinknormale turnusmäßige Gehaltserhöhung für Khun Voradet unter dem Titel "Mid-year Promotion". Der Belohnte befindet sich im verdienten Urlaub und beginnt erst wieder seine immer noch einflußreiche Tätigkeit am 3. Mai. Der Parlamentspräsident entschuldigte sich für das Versehen, den Fall nicht noch vor der Songkran-Periode auf die Tagesordnung gebracht zu haben.
Als wahrscheinlich unschuldiges Opfer dieses Informations-Lecks steht nun das Töchterlein des Premiers im Kreuzfeuer mißgünstiger Foren. Sie hat sich um den Eintritt in die renommierte Chulalongkorn University beworben.

Eingemeindung

Die Verhandlungen um die Eingliederung des Restes der Thai-Parteienlandschaft in die Mutter aller Parteien rufen nicht überall Freude hervor. Der Chefberater des Premiers und Führer einer großen Gruppe innerhalb der Partei der Thais liebenden Thais, Königsmacher einiger Regierungen und Schlitzohr ersten Ranges, Sanoh Thienthong, äußert Bedenken: das könne zum Vorwurf des Versuchs der Einführung der parlamentarischen Diktatur führen. Der Mann hört ja das Gras wachsen - aber vielleicht fürchtet er auch nur seinen schwindenden Einfluß innerhalb der Partei und die Verteilung des Knochens an zu viele Wölfe. Als Vorkämpfer der Demokratie trat er eigentlich noch nie in Erscheinung.

Kranke nach Thailand!

Mehr als eine Million Patienten aus Übersee werden in den privaten Krankenhäusern Thailands in diesem Jahr erwartet, ver-lautete aus dem ständigen Komitee des Senats für Handel. Die meisten davon stammten aus der umliegenden Region. Thailand sei attraktiv in dieser Beziehung wegen seiner gut ausgebildeten medizinischen Fachkräfte und seiner attraktiven Preise für medizinische Leistungen. Die Belegung der privaten Hospitäler in Thailand wird angegeben mit 10% Thais, 60% Expats und 30% Besuchern benachbarter Staaten.
Die angestrebte Position Thailands als "medical hub", medizinisches Zentrum der Region, wird von einem Projekt gefördert, hinter welchem Regierung und private Instititotionen stehen, wie die TAT, Thai Airways und private Hospitäler. Die erwartete Steigerung der ausländischen Patienten in den Hospitälern dieser Gruppe in Zahlen: 55%, entsprechend einer Gesamtzahl von genau 973 532, was die Präzision dieser Voraussage unterstreicht. Als Konkurrenten werden besonders Singapur, aber auch Indien, Malaysia, Hongkong, Taiwan und Südkorea angesehen.

Golf ist die Rettung

Die Thailand Privilege Card Co, Aussteller der Elite Card, die nach Ansicht einiger Superpatrioten den Ausverkauf Thailands an reiche Ausländer einleitet, will nun ihr Vorhaben trotz aller Widrigkeiten durchsetzen. Mangels Attraktivität oder auch PR sind die Karten, die für eine bzw. zwei Millionen Baht Privilegien bei Visumformalitäten, beim Besuch von Luxushotels, Spas, Luxusrestaurants, Spas, in Krankenhäusern, bei Erholung und Luxus-Freizeitgestaltung bieten und sogar den höchstgefährlichen Landerwerb für Ausländer ermöglichen sollen, werden aber nicht als lockendes Kolonialisierungsangebot erkannt, sie sind Ladenhüter. Um dies zu ändern, will die Firma, hinter der die TAT, die Tourism Authority of Thailand, steht, etwa 2,5 Milliarden Baht investieren in neue Golfplätze in Chiangmai, Hua Hin, Phuket, Ranong und Bangkok.
Man will auch noch mehr klassifizieren, für die Super Elite Card werden drei Qualitätsklassen von Supertouris geschaffen. In der höchsten sollen Bill Gates und die saudische Königsfamilie spielen, wenn es nach dem Willen der Anbieter geht. Natürlich ist das nicht für nur eine lächerliche Million zu haben, man stellt sich hier einen Preis von vier Millionen Baht vor.

Thaksins Handtuch

Die Bemühungen des CEO, ein volksnaher CEO zu sein, haben einen Rückschlag erlitten. Er wurde nämlich beim Besuch des Issan mit einem Designer-Handtuch der Marke Fendi um die Schultern fotografiert im Badehaus eines Waldtempels. Die Produkte der italienischen Nobelmarke werden nicht in den Luxus-Department-Stores angeboten, er muß das gute Stück wohl aus dem Ausland mitgebracht haben. Auch eine geheimnisvolle grüne Flasche in der Hand des Premiers gibt Rätsel auf. Sollte er vielleicht auch ausländische Luxus-Pflegemittel benutzen? Das beschäftigt momentan die politischen Foren.

100 Milliarden für den Issan

Auf seiner Reise durch das Land gab Premierminister Thaksin Shinawatra noch ein enormes Versprechen ab. An seinem sechsten Tag im "Armenhaus Thailands", dem Nordosten, genannt Issahn, stellte er in Yasothon fest, daß diese trockene Region über genügend Wasserreserven verfüge und darum das schon Jahrzehnte andauernde Problem der Wasserversorgung gelöst werden könne. Getreu seinem CEO-Stil nannte er auch direkt einen phantastischen Termin: innerhalb eines Mo-nats könne das Bewässerungssystem so verbessert werden, daß kein akuter Wassermangel mehr bestehe. Dann kam das Rekord-Versprechen: Er sei bereit, für die Endlösung des Wasserproblems im Nordosten 100 Millarden Baht (100 000 000 000) bereitzustellen.
Dagegen sind die paar hundert Milliönchen, die er hier und da auf seiner Reise für örtliche Projekte genehmigte und damit seine Beliebtheit unermeßlich steigerte, kaum der Rede wert. Das störte nun wieder die neidische Opposition, die ihren Wahlkampf aus eigenen Taschen finanzieren muß. Der Oppositionsführer kündigte eine strenge Prüfung der Maßstäbe an, nach denen der Issahn-Förderungsfonds verwendet werde. Er unterstellte dem Premier dabei Unfairneß.

10 km mit Schwert im Rücken

Ein 58jähriger Motortaxifahrer fuhr nach einem Angriff eines Fahrgastes mit einem im Rücken steckenden Samuraischwert zehn Kilometer durch Ayuttaya nach Hause, um seiner Frau von dem Vorfall zu berichten. Sie fiel bei seinem Eintritt ins Haus in Ohnmacht. Der ehemalige Thaiboxer verweigerte dem Räuber die Herausgabe von Geld, daraufhin steckte ihm selbiger das Schwert in den Körper, doch dann wurde er mit gezielten Muay-Thai-Hieben in die Flucht geschlagen.
Als seine Frau wieder aufwachte, brachte sie ihn ins nächste Krankenhaus, doch da erklärte man sich nicht für fähig, eine solche Wunde zu behandeln. Im nächsten Hospital wurde er dann geröntgt, wo man feststellte, daß das Schwert 30 cm tief im linken Lungenflügel steckte. Es wurde entfernt in einer Operation, der Mann ist laut Ärzten außer Gefahr.
Am folgenden Tag verhaftete die Polizei den Täter: einen Dreizehnjährigen. Dieser sagte, er habe den Fahrer in den Rücken gestochen, weil er auf seine Aufforderung hin nicht anhalten wollte.


Wasserknappheit auf Ko Tao

Auf der Insel Tao vor Surat Thani wurden einige Resorts geschlossen wegen Wassermangels. Einige Touristen mußten ihre Dusche unter der Wasserflasche nehmen. Das sei die größte Wasserknappheit seit acht Jahren, hörte man aus der Verwaltung. Einige Resorts wiesen ihren Gästen die Tür, wenn sie sich nicht bereiterklärten, 25 Baht für die Flasche Trinkwasser zu bezahlen. Das machten nicht alle mit, viele verließen empört die Insel. Auf Ko Tao gibt es etwa 2200 Zimmer, und je nach Saison kommen zwischen 1000 und an Feiertagen bis zu 4000 Besucher täglich. Die Hotels müssen zur Zeit von den "Wasserbesitzern" kaufen und zahlen pro Gast etwa 200 bis 300 Baht dafür.

Irak: Truppenabzug möglich

Der Premierminister stellte den Abzug der Thai-Truppen aus Irak in Aussicht, falls es zu gefährlich werden würde, ihre humanitären Hilfsmaßnahmen durchzuführen. Die Sicherheit der Truppen gehe vor.
Die Einsicht, eventuell einen falschen Weg beschritten bzw. eine falsche Entscheidung getroffen zu haben, ist positiv zu bewerten, die Begründung, sich zurückzuziehen aus Sicherheitsgründen, könnte aber von Böswilligen als Erfolg der Erpressungsaktion Bin Ladens angesehen werden.

Beamte werden aufgescheucht

Von April bis September werden Beamte offiziell in ihrer Leistung bewertet. Diejenigen, die durch das Raster fallen, müssen mit Versetzungen und anderen Maßnahmen rechnen. Wenn sie freiwillig kündigen, bekommen sie eine Abfindung in Höhe des achtfachen Monatsgehaltes. Sie haben das Recht, ggf. gegen ihre Versetzung auf dem Verwaltungsgericht zu protestieren. Man rechne mit einem geringen Bodensatz von etwa 5% unfähigen Beamten, das wären dann 62530 Personen. Das wurde aus dem Innenministerium bekannt.

GESELLSCHAFT

Miserable Schulen

Nach wie vor ist der niedrige Bildungsstand eines der größten Hindernisse auf dem Weg Thailands zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Die durchschnittliche Schuldauer ist zwischen 1990 und 2000 nur um 2,1 Jahre gestiegen. Ein Thai besucht durchschnittlich nur 7,8 Jahre lang eine Schule, während es in Japan, Südkorea und Singapur zwischen 9 und 11 Jahre sind. Diese Zahl ist ein Gradmesser für die Qualität des Arbeitskräftepotentials und ein wichtiger Indikator für die Attraktivität eines Landes als Standort für Unternehmen, die gut ausgebildete Arbeitskräfte benötigen.
Das NESDB (staatliches Gremium für wirtschaftliche und soziale Entwicklung) warnt, es werde unter Umständen noch viele Jahre dauern, bis Thailand ausbildungsmäßig zu anderen asiatischen Ländern aufschließen kann. Nur 90 Prozent aller Kinder besuchen die Elementarschule. In der Unterstufe der Mittelschule beträgt die Einschreibungsquote 88 Prozent. Die Oberstufe besuchen gar nur die Hälfte aller Jugendlichen. Wie zu erwarten, sind die Zahlen für den unterentwickelten Isaan noch wesentlich schlechter. Dort gehen Kinder im Durchschnitt nur 6,3 Jahre lang zur Schule, nur drei von zehn Jugendlichen schließen die Oberstufe der Mittelschule ab.
Die Qualität der Ausbildung ist generell schlecht. Nach einer Untersuchung lag die Zielerreichung in so wichtigen Fächern wie Mathematik, Thai-Sprache und Englisch im Jahr 2001 durchschnittlich unter 50 Prozent, und zwar im gesamten Land, einschließlich Bangkok. Besonders alarmierend ist, daß diese Zahlen weit hinter jenen aus einer vergleichbaren Studie aus 1996 zurückbleiben. Damals erreichten die Volksschüler in Englisch noch 64 von hundert möglichen Punkten, 2001 nur mehr 50. In Mathematik ging die Punktezahl von 53 auf 47 zurück. In der Unterstufe der Mittelschulen sank die erreichte Punktezahl in Thai von 59 auf 46, in Englisch von 45 auf 39. Der Vorsitzende des NESDB appellierte daher an die Regierung, das Tempo der Schulreformen zu erhöhen. Wenn Thailand sich wirtschaftlich und gesellschaftlich besser entwickeln solle, müsse die Qualität der Ausbildung unbedingt verbessert werden.
Das Bildungsministerium will nun seine Englisch-Aktion an öffentlichen Schulen schärfer kontrollieren. Zu viele Schulen hätten an diesem Programm, bei dem einige Fächer in englischer Sprache unterrichtet werden müssen, teilgenommen, ohne die nötigen Voraussetzungen zu haben, wurde bekannt gegeben. Es für sie nur ein Vorwand gewesen, höhere Schulgelder zu verlangen, heißt es. Ab dem neuen Schuljahr soll mit diesem Mini-Englisch Schluß sein. Ab sofort müßten wirklich alle Fächer außer Thai-Sprache, Sozialkunde und Thai Kultur auf Englisch unterrichtet werden und die Lehrer auch entsprechend qualifiziert sein, heißt es im Ministerium. Von den bisherigen fast 200 Bewerbungen haben nur 50 Prozent der Schulen Aussicht auf eine Teilnahme, davon bekam die Hälfte bereits grünes Licht für das neue Schuljahr. (wbp)


Aktive Senioren

Daß Entwicklung ihren Preis hat und viele neue Probleme schafft, muß auch Thailand mehr und mehr erkennen. Eine dieser Kehrseiten des Fortschritts betrifft die Alten im Lande. Höhere Lebenswartung, sinkende Geburtenraten, eine höhere Mobilität der Arbeitskräfte und die damit verbundene zunehmende Auflösung traditioneller Gesellschaftsstrukturen treibt eine immer größere Zahl von Senioren in Isolation und Unterversorgung. Kürzlich veröffentlichte Untersuchungen zeigten, daß nur mehr knapp 60 Prozent der Alten das Gefühl haben, von den Jungen akzeptiert zu werden. Die Mehrheit fühlt sich isoliert. Innerhalb eines Jahres wurden an jedem fünften Alten, vor allem auf dem Land, keinerlei ärztliche Untersuchung durchgeführt.
Nun plant die Regierung, die jüngere Generation darüber aufzuklären, welchen gesundheitlichen Problemen sich die Senioren gegenübersehen und wie sie ihnen Hilfe leisten kann. Weiter sollen zusätzliche, auf Senioren spezialisierte Kliniken geschaffen werden. Um die Kommunikation zu verbessern, will die Regierung in jedem Tambon (Kreis) eine Altenstube einrichten. Die Senioren sollen dort seelisch und medizinisch betreut werden und an gesellschaftlichen und kulturellen Aktivitäten teilnehmen. Zudem könnten sie ihre Kenntnisse und Wissen bei der Herstellung von OTOP-Produkten (One Tambon One Product - staatlich geförderte Produktion lokaler Spezialitäten) einsetzen und so ein paar Baht dazuverdienen, meint das Gesundheitsministerium. Soziale Anerkennung und Familienanschluß seien für die Senioren ebenso wichtig wie medizinische Versorgung und Sozialhilfe.
Man erwartet, daß etwa drei Millionen, also knapp die Hälfte aller Senioren, diese Einrichtungen nützen werden. Ob derartige Maßnahmen die Situation der Alten in Thailand verbessern können, bleibt abzuwarten. Die Bangkok Post bemerkte dazu, diese Vorschläge seien besser als nichts, würden aber das Kernproblem nicht lösen. (w-bp)

Geisterhäuschen für den Export

Sorayud Kaosala verfolgt eine Geschäftsidee, die aus dem Rahmen fällt: er exportiert thailändische Geisterhäuschen in alle Welt. Fast an jedem Haus in Thailand kann man diese kleinen, tempelartigen Häuschen sehen. Sie werden "san praphoom" genannt und werden seit Jahrhunderten aufgestellt, um das Heim vor Geistern zu schützen.
Nach landläufiger Meinung bringt der Handel mit religiösen Objekten Unglück. Doch Sorayud ist überzeugt davon, daß seine Werbung für die thailändische Kultur für ihn und sein Geschäft eher glücksbringend sein wird. Die Häuschen werden ausschließlich über das Internet verkauft, die Mehrzahl davon in die USA, wo es Tausende von Thai-Restaurants gibt. Viele davon haben thaistämmige Besitzer, die gern derartige Objekte zu Dekorationszwecken kaufen würden. Allerdings dürfen sie nicht überall aufgestellt werden, zum Beispiel in New York. Auch Farang in aller Welt interessieren sich zunehmend dafür, seit David Beckham bei seinem letzten Besuch in Thailand sechs Stück davon mit nach Hause genommen hat.
Bisher waren die Transportkosten für die etwa achtzig Kilo schweren Dinger einfach zu hoch. Doch Sorayud ist selbst Frachtunternehmer und kann daher wesentlich günstigere Kombi-Preise bieten. Der Transport inklusive Verpackung schlägt sich mit rund 12.000 Baht zu Buche, die Geisterhäuschen selbst kosten zwischen 4.000 und 20.000 Baht. Bisher laufe das Geschäft noch nicht so gut, gibt Sorayutt zu. Aber er beteuert, der finanzielle Erfolg stehe für ihn ohnehin erst an zweiter Stelle, er wolle mit seiner Homepage vor allem Werbung für die Thai Kultur machen. "Besucher meiner Webseite müssen keine Produkte kaufen, aber sie können einiges über die "san praphoom" und über die damit verbundenen Zeremonien lernen - sagt er. (wbp)
Ab in den Süden
Der Premierminister verkündete, wenn es sein müsse, werde er auch gern drei Monate in den Süden des Landes übersiedeln, um dort in Ruhe alle Probleme ausbügeln zu können. "Wenn das nicht bald aufhört, werde ich dort schlafen, bis es vorbei ist", teilte Thaksin mit. Er ist trotz der unvermindert andauernden Unruhen überzeugt, daß die Regierung auf dem richtigen Weg ist. Er beschuldigte die Separatisten, sie würden die Jugend einer Gehirnwäsche unterziehen, um sie gegen die Regierung aufzuhetzen. (wbp)
Neu: Frühschluß auch für Spass
Ab kommenden Monat müssen nun auch Spas um 22 Uhr und Schönheitssalons um 20 Uhr schließen. Das gab das Gesundheitsministerium bekannt. Das fällt unter die Kategorie "social order" und wird mit der Begründung serviert daß die Kunden sie besser von Sex-Etablissements unterscheiden können ... Natürlich ließ auch der Protest nicht lange auf sich warten. Das werde viele der 5000 Unternehmen in Bedrängnis bringen, meinte zum Beispiel die Vorsitzende der Samui Spa Associaton - vor allem auf Phuket, wo bisher um 24 Uhr Sperrstunde gewesen sei. Der Gesundheits- und Wellness-Bereich ist ein ansonsten von der Regierung besonders stark propagierter Sektor. Die meisten der jährlich 3,3 Millionen Spa-Besucher sind Ausländer. Man erwartete sich in diesem Bereich im Zeitraum von 2004 bis 2008 zusätzliche Einnahmen in Höhe von 50 Milliarden Baht. (wbp)

Deutsche Insel im Issaan

Der folgende Artikel (freie Übersetzung) stand unter dem Titel "Ko German in Rice fields" (Insel Deutschland in den Reisfeldern) in der NATION vom 18. April:

An Songkran sind Familienfeiern überall in Thailand, aber es gibt kaum Gruppen von Thais und Deutschen, die vor ihren Häusern zusammen feiern inmitten grüner Reisfelder, wie in "Ko German". Alle Thais in diesem Ort sind nämlich miteinander verwandt, viele sind mit Deutschen verheiratet. Etwa 100 Thaifamilien mit Verbindungen zu Deutschen leben dort, zehn Kilometer von Doembang Nangbuad in der Provinz Supanburi in vielen großen Häusern.Sie stehen an einem Kanalufer, und man hat so den Eindruck einer Insel. Vor Ankunft der Deutschen hieß die Siedlung Ko Nongpho.
"Heute nacht haben sie eine Likei-Gruppe engagiert (Thai-Musik mit Thai-Volkstanz), die für eine Frau spielen, die kürzlich das Glück hatte, einen deutschen Ehemann in Berlin zu finden", meinte ein Händler. "Ich hörte, die Frau rief einen Geist um Hilfe an bei der Suche nach ihrem Familienglück, und sie versprach, bei Erfolg ihrer Bemühungen diese Party zu arrangieren."
Jam, 57, reiste vor 15 Jahren nach Deutschland - eine der ersten aus diesem Dorf. Sie ahnte nicht, daß sie einen Pilgerzug in Bewegung setzte, denn viele ihrer Cousinen folgten ihr. Sie erzählte, daß sie und ihre Verwandten und Bekannten vor ihrer Reise nach Deutschland harte Zeiten mit gemacht hatten, obwohl sie in der "Reisschüssel Thailands" lebte. Sie verdienten gerade genug, um ihre Familien über Wasser zu halten. In Deutschland arbeiteten sie hart und schickten all ihr Erspartes nach Thailand, ihre Kinder bekamen dadurch eine gute Ausbildung und gute Jobs.
Jam ist nun hier auf Besuch bei ihrer Familie. Sie lernte in Deutschland ihren Mann kennen und blieb bei ihm. Vorher war sie mit einem Thai verheiratet, der aber vorher verstarb. Ihr deutscher Ehemann starb ebenfalls vor sechs Monaten und hinterließ ihr ein Baht-Millionenvermögen.
Lek ist ein weiteres Familienmitglied, welches einen deutschen Ehemann ergatterte. Sie heiratete 14 Jahre nach dem Tod ihres Thai-Ehemannes und brachte daraus einen Sohn mit. "Ich fand denjenigen, der mich liebt. Er fährt einen Lastzug durch Europa. Ich brachte ihn dieses Jahr mit nach Thailand", sagte sie und übersetzte das ihrem Mann, der sie anlächelte und küßte.
Doch viele Nachbarn bezweifeln, daß die Damen in Deutschland nur brav gearbeitet haben. "Die denken, wir haben Sex verkauft in Deutschland. Das ist nicht wahr. Viele Thais tun das dort, aber nicht unsere Familie", meinte Jam. "Wir arbeiteten hart. Ich hatte einen Job als Putzfrau, acht Stunden am Tag, zum Stundenlohn von 7 Euro. Davon kann man in Deutschland kaum leben, aber für Thailand ist das viel Geld."
Ein skeptischer Mitbewohner meinte: "Niemand wird erzählen, daß in Deutschland mit Sex das Geld verdient wird. Aber niemand weiß auch genau, was da abgeht."
Saeng, Mutter von fünf Kindern, sagte: "Einige folgten deren Verwandten nach Deutschland und trafen dort Männer. Andere arbeiteten in Bars in Phuket und trafen dort Männer, mit denen sie Verhältnisse aufbauten. Auch durch Heiratsvermittlung fanden einige Partner. Einige Frauen zahlten auch für Deutsche, damit sie geheiratet wurden und sie Visa bekamen und dort als Prostituierte arbeiten konnten. Wieder andere reisten mit Touristenvisum und machten in den drei Monaten gutes Geld. Diese Mädchen sind meist jung und haben Vermittler, Zuhälter, die ihnen Kunden bringen. Einge bezahlen dafür bis zu 200 000 Baht. Aber das ist eine gute Investition. Sie können viel mehr verdienen als das. Nachdem das Geld zu Haus verbraucht ist, gehen sie wieder auf den Trip. Wie kann man sie verurteilen, wenn die Situation hier sie dazu zwingt? Wenn man hier lebt, kann man nicht reich werden, selbst wenn Du eine Farm mit 100 Rai besitzt. Auch wenn Du dreimal im Jahr ernten kannst, wird all das Einkommen durch Düngerkauf, Maschinenkosten und Schädlingsbekämpfungsmittel aufgefressen. Und arm zu leben bedeutet ein Hundeleben."
Saeng, offenbar eine "Fachfrau", fügte hinzu, viele Mädchen im Dorf träumten von einem deutschen Ehemann - Witwen und solche mit den falschen Thai-Ehemännern...
Jam meinte, sie würde noch zwei Jahre in Deutschland bleiben und nach ihrer Pension nach Thailand zurückkehren. Lek hat noch keine Rückkehrpläne. Das Leben in Deutschland sei nicht so einfach, wie manche denken, nicht jeder werde dort glücklich. "Ich bin nur eine von wenigen."

Böse Geister

Geschichten wie die folgende hat jeder, der mit Menschen aus dem Isaan verkehrt, schon viele gehört. Sie zeigen nicht nur, wie tief der Geisterglaube in der Bevölkerung des Nordostens noch immer verankert ist. Sie machen auch klar, daß auch unsere westliche Wissenschaft an Grenzen stößt, wo sie mit Hypothesen und unbewiesenen Theorien weiterarbeiten muß, weil sie (noch) keine schlüssige Erklärung anbieten kann. Wir Farang glauben in der Regel, daß jedes Phänomen bereits geklärt ist, sobald irgendwelche Wissenschaftler eine Bezeichnung dafür geprägt haben, die für unsere Ohren einigermaßen vertraut klingt. Wenn fremde Kulturen andere, uns weniger vertraute Beschreibungen und Erklärungsmodelle dafür konstruieren, neigen wir dazu, diese zu belächeln. Sie leuchten uns nicht ein, sie klingen in unseren Ohren abwegig und unglaubwürdig. Weil sie auf einer andersartigen Weltsicht beruhen, sind sie unserem Denken fremd, müssen deshalb aber noch nicht falsch sein. Tatsächlich müssen beide Theorien grundsätzlich als gleich richtig oder gleich falsch gelten, solange keine der beiden bewiesen werden kann. Das gilt für alle Glaubensfragen, für Religionen genauso wie für wissenschaftliche Theorien und Hypothesen.
Nun aber zu der Geschichte, die sich in einem kleinen Dorf im Nordosten des Landes zugetragen hat: Wie jedes Jahr, herrschte auch hier Tage vor dem Neujahrsfest im ganzen Land ausgelassene Stimmung. Nur in in Ban Nong Sim Yai war den Menschen ganz und gar nicht nach Feiern zumute. Die Frauen dieses Dorfes mit 188 Einwohnern, zwei Kilometer von Huay Thap Than, hatten weder Lust noch Zeit, an den Songkran-Aktivitäten teilzunehmen, sie hatten alle Hände voll zu tun, ihre Männer zu beschützen. Der ganze Ort lebte in Furcht vor einem Geist, der ihrer Ansicht nach bereits zwei Männer ins Jenseits befördert hatte. Wie ausgestorben wirkten die Straßen, keine Spur von Spritzorgien und Ausgelassenheit. Seit die beiden gesunden, starken Männer ein paar Tage zuvor im Schlaf dahingeschieden waren, ging hier die blanke Angst um.
Sud Duangchan, 70, und weitere zehn Dorfbewohner machten sich nach dem Tod der beiden nach Ban Nong Sim Noi auf, um einen Schamanen zu konsultieren. Der "mor pee" (Geistheiler) verkündete, die Todesfälle seien das Werk des Geistes einer toten Witwe, dem es nach dem Leben von sieben Männern gelüste. Diese Mitteilung versetzte vor allem die Frauen in Angst und Schrecken, denn es bedeutete, daß noch weitere fünf Männer auf der Todesliste des Geistes standen. Unverzüglich wurden vor ihren Häusern "pallad khik" aufgestellt, große, bemalte Stämme in der Form eines Phallus, um die Männer vor dem bösen weiblichen Geist zu schützen. Und nächtens legten die Frauen die Arme um ihre Ehegatten, wie es ihnen der Schamane geraten hatte.
Am nächsten Morgen versammelten sich etwa dreißig Leute im Haus des Dorfvorstehers, um den Rat von Duang Sosisuk, dem 64jährigen Dorfmedium, einzuholen, der zuvor bereits in den Bezirk Prang Ku gereist war, um einen dort lebenden Exorzisten um seine Meinung zu bitten. Der war zwar nicht zu Hause gewesen, ließ aber ausrichten, die Dorfbewohner sollten einen weißen Faden in das Blut eines schwarzen Hundes tauchen und um jedes Haus spannen, das würde den bösen Geist fernhalten. Sofort brachen die Dorfbewohner auf, um im nächsten größeren Ort Fäden zu kaufen, und dann machten sie Jagd auf ihre schwarzen Dorfköter. Ein paar besonders Eifrige schwangen sich sogar auf ihre Mopeds und suchten die Gegend nach weiteren schwarzen Hunden ab. Die Tiere wurden eingefangen und geschlachtet, das Blut sorgfältig gesammelt.
Am ersten Songkranfeiertag erschien der Gouverneur von Si Sa Ket im Dorf, um die Bewohner zu beschwichtigen. Er forderte sie auf, ihren Aberglauben abzulegen und statt dessen den Abt des Klosters Wat Pracharangsan in Huay Thap Than aufzusuchen, aber anscheinend hatten diese Bemühungen keinen Erfolg. Eine Fünfzigjährige berichtete, sie finde keinen Schlaf mehr, denn sie müsse Nacht für Nacht neben ihrem schlafenden Mann wachen. Eines Nachts habe ihm geträumt, jemand wolle einen riesigen Felsen auf ihn werfen, worauf er verzweifelt um Hilfe zu rufen begann. Glücklicherweise habe sie sein Schreien gehört, ihn noch rechtzeitig geweckt und ihm dadurch gerade noch das Leben retten können.
Inzwischen wurde die Meinung von Ärzten und Wissenschaftlern eingeholt. Diese wollen nicht so recht an die Geistertheorie glauben. Der Tod der zwei vitalen Männer sei eher auf "Sunds" als auf eine tote Witwe zurückzuführen, sagten sie. Diese Abkürzung steht für "sudden unexplained nocturnal death syndrome" (plötzlicher unerklärlicher nächtlicher Tod). Sieht man sich diesen Ausdruck etwas näher an, erkennt man, daß auch die Ärzte keine Erklärung für derartige Todesfälle haben. Sie haben nur eine Bezeichnung für ein Phänomen gefunden, das für sie nach wie vor unerklärlich ist. In den letzten zwanzig Jahren seien Hunderte von kräftigen Männern in Südostasien diesem Syndrom zum Opfer gefallen, erklärten sie.
Ein Herzspezialist der Universität sagte, das Sund-Syndrom trete eher bei Männern als bei Frauen auf, weil das Testosteron ein Ungleichgewicht zwischen Kaliumanteil, Herzschlagfrequenz und dem zentralen Nervensystem verursachen könne, vor allem während der Nacht. Professor Kriang Tungsanga von der medizinischen Fakultät der Chulalongkorn Universität sagt, Sunds habe mit Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck und damit verbundenen Faktoren wie Streß, Alkohol, Rauchen, Schlafstörungen, Ernährungsfehler und Kalium zu tun. Er gibt aber zu, daß Sunds ein mysteriöses Syndrom ist, weil man die eigentliche Todesursache bisher noch nicht kennt...
Interessanterweise treten in Thailand laut Auskunft der Wissenschaftler die meisten Fälle von "Sunds" im Isaan auf. Warum das? Ist es purer Zufall, daß die beiden Männer in diesem kleinen Dorf innerhalb weniger Tage auf dieselbe Weise gestorben sind? Wenn es kein Geist war, was war dann die Todesursache? Wir wissen es nicht. Die Ärzte haben ihre Meinung dazu, die Dorfbewohner eine andere. "Sund-Syndrom" mag für uns vertrauter klingen als "Geist einer Witwe". Aber solange weder Ärzte noch Dorfbewohner ihre Theorie beweisen können, liegt es an jedem einzelnen von uns, welche der beiden "Erklärungen" er glauben will. In jedem Fall aber sollten wir Farang es mit dem obersten Gesundheitsbeamten dieser Provinz halten, der meint: "Wir wollen den Dorfbewohnern ihren Glauben lassen, solange er keinen Schaden anrichtet." (w-bp)



UMWELT - SOZIALES

Unfalltod: Gefährdung der inneren Sicherheit

Der Premierminister äußerte kürzlich in seiner wöchentlichen Radioansprache im Zusammenhang mit dem alljährlichen Blutbad zu Songkran die Befürchtung, daß der hohe Blutzoll auf Thailands Straßen die ohnehin schon niedrige Geburtenrate Thailands weiter senken werde.
Diese Botschaft an die breite Masse mag gut gemeint gewesen und beim einen oder anderen Verkehrsteilnehmer sogar angekommen sein. Sie wird aber vollkommen wirkungslos bleiben. Denn kein einziger Fahrzeuglenker dürfte in Zukunft vorsichtiger und verantwortungsvoller auf dem Weg sein, weil ihm die sinkende Geburtenrate durch den Kopf geht. Bevor ein Thai - genau wie jeder Bürger eines anderen Landes auch - an das Staatswohl denkt, kommt ihm wahrscheinlich das Wohlergehen seiner Familie oder seiner eigenen Person in den Sinn. Zumindest dann, wenn sein Gehirn nicht durch Alkohol oder Drogen derart benebelt ist, daß er ohnehin nicht mehr klar denken kann.
Aber auch in nüchternem Zustand reagiert kein Verkehrsteilnehmer derart rational, daß ihm im entscheidenden Moment die Geburtenrate oder das Staatswohl einfallen, sondern er verhält sich im Regelfall instinktiv und emotionell. Wenn die Regierung also wirklich Verbesserungen im Straßenverkehr erreichen will, muß sie den Hebel anderswo ansetzen. Ansatzpunkte dafür gäbe es bei Gott mehr als genug, sie sind sattsam bekannt und sollen an dieser Stelle nicht erneut aufgelistet werden. Von einer Regierung darf man konkrete Aktionen erwarten, nicht nur Appelle an das Staatsbewußtsein. Der Aufruf Thaksins wird wohl kein einziges Leben retten.
Der Hinweis des Premierministers ist aber nicht nur in Hinblick auf die Erhöhung der Verkehrssicherheit ohne Bedeutung, er stellt auch eine Verknüpfung mit der Anzahl der Geburten her, die einer näheren Überprüfung nicht standhält. Zwischen der Zahl der Verkehrstoten und der Sterbe- oder Geburtenraten besteht nur ein äußerst geringer Zusammenhang. So tragisch jeder einzelne Fall auch sein mag und so schlecht Thailand im internationalen Vergleich auch aussieht: geschätzten vierzehntausend Verkehrstoten im Jahr steht eine halbe Million Todesfälle gegenüber, die auf andere Ursachen zurückgehen.
Die Geburtenrate ist nach wie vor doppelt so hoch wie die Sterberate. Das Königreich ist noch meilenweit vom Zustand vieler europäischer Länder entfernt, wo die Bevölkerung bereits seit langem schrumpft. Noch immer werden in Thailand pro Jahr über eine Million Kinder geboren, und die Bevölkerung wächst nach wie vor, wenngleich auch wesentlich langsamer als noch vor 35 Jahren. 1970 bekam eine Thai Frau im Schnitt noch 5,6 Kinder, 1997 waren es nur mehr 1,8, und die Statistik hat sich seitdem bei diesem Wert eingependelt. Diese Zahl ist die Folge der tagtäglichen Lebensentscheidungen von vielleicht zwanzig bis dreißig Millionen Thais, sie wird auch dann nicht größer ausfallen, wenn es gelingen sollte, die Zahl der Verkehrstoten um ein paar tausend im Jahr zu reduzieren.
Thaksins Statement ist irreführend und lenkt von den wahren Zusammenhängen ab. Es erweckt den Eindruck, als ob die sinkende Geburtenrate die Folge der vielen Verkehrstoten sei oder durch einen Rückgang bei tödlichen Verkehrsunfällen wieder angehoben werden könnte. Am enormen Rückgang der Geburten seit den Sechzigerjahren ist aber in erster Linie die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung des Landes Schuld. Europäische Länder weisen Unfallzahlen auf, von denen Siam vorerst nur träumen kann. Und trotzdem geht die Bevölkerung immer weiter zurück. Die Lebensumstände von zig Millionen Thais sind der alles entscheidende Faktor, der die Geburtenrate beeinflußt, und nicht der unnötige und bedauernswerte Tod viel zu vieler junger Männer und Frauen auf Thailands Strassen.
Die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Thais - vor allem der Landbevölkerung -haben sich in den letzten Jahrzehnten derart enorm verändert, daß dies zwangsläufig zu einem Umdenken in Familienfragen führen mußte. Dieses Phänomen trat bisher noch in jedem Land der Welt auf, sobald es eine Entwicklung im westlichen Sinne durchmachte. Das hat viele ganz konkrete Gründe, und die meisten sind materieller und finanzieller Natur. Dieser Trend wird sich durch die Senkung der Verkehrstoten weder stoppen noch umkehren lassen.
Ein Blick auf die Bemühungen, die europäische Länder seit Jahrzehnten zur Erhöhung oder Stabilisierung der Geburtenzahlen unternommen haben und noch immer unternehmen, zeigt deutlich, wo die Ursachen für sinkende Geburtenraten zu suchen sind und wie man - bis zu einem gewissen Grad - gegensteuern kann. Auch die Bevölkerung Thailands muß langsam erkennen, daß wirtschaftliche Entwicklung, Erhöhung des Lebensstandards und verstärkter Konsum mit niedrigen Geburtenraten Hand in Hand gehen. Die Regierung kann nicht einerseits auf ungebremsten Fortschritt und Wachstum setzen und sich gleichzeitig darüber beklagen, daß die Thais in dieser schönen neuen Welt weniger Platz, Zeit und Geld für Kinder übrig haben als früher.
Wenn Thaksin gleichzeitig Fortschritt und höhere Geburtraten will, wird er den Hebel bei der sozialen Absicherung, Einkommenserhöhung für Arbeitnehmer, Familienbeihilfen, besserer Schulbildung, Arbeitsmarktpolitik und ähnlichem ansetzen müssen. Die Reduzierung der Verkehrstoten spielt in diesem Zusammenhang eine geringe bis gar keine Rolle.
Man darf voraussetzen, daß das auch der Premierminister weiß. Nehmen wir also an, daß ihm nur wieder einmal einer seiner Legionen zählenden Berater herausgerutscht ist. Sonst würde sich die Vermutung aufdrängen, daß die Regierung, die auf totale Modernisierung setzt, dem Mann von der Straße einen Sündenbock für deren negativen Folgen anbieten will. (w-nat)

Unfall mit 11 Toten

Auch nach Songkran geht das Blutbad auf Thailands Strassen weiter. Bei einem Unfall auf der Straße zwischen Chiangmai und Chiangrai starben elf Personen, als ihr Pick-up in einer scharfen Kurve wegen überhöhter Geschwindigkeit außer Kontrolle geriet und in einen Bus krachte. Während nur einer der Insassen des Pick-Up überlebte, gab es im Bus lediglich sechs Schwerverletzte. (wbp)

Asiens Kinder leben gefährlich


Vor einem Vierteljahrhundert starben Kinder in Asien hauptsächlich an Infektionskrankheiten. Durch die medizinischen Verbesserungen rangieren diese heute nur mehr unter ferner liefen, sagt eine Untersuchung der UN. Heute sterben 1,4 Millionen Kinder in der Ostasien-Pazifik Region meist eines unnatürlichen Todes. Ursache Nummer Eins ist Ertrinken, die übrigen kommen meist durch Verkehrsunfälle, Gewaltakte oder Selbstmord ums Leben. Jährlich sterben mehr Kinder an Verbrennungen als an Dengue-Fieber, und mehr an einem Sturz als an Tuberkulose. Laut einer Studie verlieren pro Tag in Thailand neun Kinder bei Verkehrsunfällen ihr Leben, und vier ertrinken. Aber auch nicht-tödliche Unfälle ziehen große Probleme nach sich, weil sie oft zu lebenslanger Invalidität führen, heißt es in dem Bericht. wbp

Zuviel Staub


Im Gebiet Na Phra Lan in Saraburi wurden von den Behörden elf Steinbrüche wegen zu hoher Staubbelastung vorübergehend geschlossen. Sie müssen innerhalb von sechzig Tagen ihre Filteranlagen verbessern, sonst droht ihnen eine einjährige Sperre. Falls sie danach auch noch keine vorschriftsmäßige Ausrüstung aufweisen, würden sie überhaupt dichtgemacht werden, drohte das Industrieministerium. Die Anordnung, die von Thaksin persönlich ausging, werde keine negativen Folgen für die Wirtschaft haben, weil derzeit ohnehin Überkapazitäten vorhanden seien und überschüssiger Schotter zu niedrigen Preisen exportiert werden müsse, erklärte der Industrieminister. In Na Phra Lan gibt es 88 Steinbruchunternehmen, etwa 4.500 Menschen leben seit Jahren praktisch unter einer Staubglocke. Bezeichnenderweise schritt die Behörde erst jetzt ein, weil Thaksin vor ein paar Tage auf seiner Tour durch die Provinzen in diese Gegend kam und dabei feststellte, daß die Situation gesundheitsgefährdend ist. (wbp)

Giftschleudern


Greenpeace Thailand rief die Regierung am "Tag der Erde" auf, die Abfallberge durch Mülltrennung, Recycling und Wiederverwertung zu reduzieren. Müllverbrennungsanlagen seien kein geeigneter Weg, weil sie nicht kostengünstig und zudem umweltgefährdend seien. In diesem Zusammenhang wurde auch darauf hingewiesen, daß es in manchen Touristengebieten Probleme mit den Verbrennungsanlagen gibt. Die Anlage auf Ko Samui sei überhaupt außer Betrieb, und jene auf Phuket emittiere giftige Substanzen. Eine Inspektion im Rahmen des UN-Umweltprogramms hatte 2001 ergeben, daß die dortige Müllverbrennungsanlage je Kubikmeter zwischen 41,3 und 239 Nanogramm des gefährlichen Umweltgiftes Dioxin ausstößt. Der empfohlene Grenzwert liegt bei 30 ng. Die Anlage hat eine Tageskapazität von 250 Tonnen. (wbp)

Seilbahn auf Phu Kradung


Dieser Tage hat sich Thaksin in Loei für den Bau einer Seilbahn im Nationalpark Phu Kradung ausgesprochen. Das Vorhaben ist schon jahrelang im Gespräch, wurde aber wegen Umweltbedenken immer wieder hinausgezögert. Der Premier erklärte nun, der Einfluß des Projektes auf die Umwelt würde minimal ausfallen. Man könne ja einfach wilde Tiere entlang der Trasse ansiedeln, so daß die Touristen sie während der Fahrt beobachten könnten. Ein paar Stunden zuvor hatte er bereits 500 Millionen Baht für den Bau von Wasserreservoirs als Maßnahme gegen die Hochwasserplage in dieser Provinz freigegeben. Er kündigte an, er wolle Loei auf ähnliche Weise wie Ko Chang als Touristendestination forcieren. Wenn das Projekt einmal beschlossen sei, werde man auch die lokale Bevölkerung daran beteiligen. Die Aussicht auf das große Geld quittierten viele unter den paar Hunderte Zuhörern mit Applaus, und die Nationalparkbehörde habe sich gleich am nächsten Tag an die Planung gemacht, meldete die Bangkok Post. (wbp)

2000 Baht für 15 t Blei unterm Teppich

Seit vor sechs Jahren bekannt wurde, welche Katastrophe eine Bleimine in Klity angerichtet hatte, ist in diesem kleinen Dorf viel passiert. Und doch ist eigentlich alles beim Alten geblieben. Damals, am Höhepunkt der ganzen Aufregung, waren sogar vier Minister per Helikopter eingeflogen und hatten den Bewohnern das Blaue vom Himmel versprochen. Die Mine, die seit über zwanzig Jahren ihre giftigen Abwässer in den Bach geleitet hatte, wurde geschlossen. Ganze 2000 Baht mußte der Eigentümer Strafe zahlen, wurde aber nie wegen eines Verbrechens angeklagt. Der Bach, in dem mehr als 15 000 Tonnen Bleiabfälle liegen, wurde nie saniert. Und die Thai-Karen, die dort leben und an einer Unmenge von Krankheiten leiden, wurden nie behandelt. Während die Behörden die flehentlichen Bitten der eingeborenen Bevölkerung nach Sanierung der Gewässer und medizinischer Hilfe geflissentlich überhörten, fällten sie seltsamerweise sehr schnell den Beschluß, diese Bauern umzusiedeln, weil Siedlungen in einem staatlichen Forst nicht legal seien.
"Jeder Beamte beruft sich auf das Gesetz", sagte Kamtorn, das Oberhaupt des Dorfes, während einer Versammlung, die vor kurzem abgehalten wurde, um eine Bilanz der sechs Jahre dauernden Auseinandersetzung zu ziehen. "Aber dieses Gesetz wenden sie nur gegen die Armen an, die in Rechtsangelegenheiten nicht bewandert sind und keine finanziellen Mittel haben." Hager und müde sieht er aus, als er erzählt, wie seine Hütte angezündet und er selbst verhaftet wurde, weil er unerlaubterweise zwei Rai Waldboden bebaut hatte. "Aber die korrupten Beamten und die Geld-Barone lässt das Gesetz unbehelligt", sagt er bitter. "Die Eigentümer, die jahrzehntelang ihre giftigen Abwässer in den Bach geleitet haben, was für viele Dorfbewohner sowie Haus- und Wildtiere tödlich war, bleiben vom Gesetz verschont."
Der Staatssekretär für Naturressourcen und Umwelt verkündete kürzlich, es werde keine Sanierung des Klity Creek geben, weil zu befürchten sei, daß dadurch die Bleiablagerungen aufgewühlt werden könnten.
Ist das grobe Fahrlässigkeit im Sinne des Gesetzes oder schlicht Herzlosigkeit? Diese Frage stellen die Dorfbewohner den Behörden, die ihnen jede Behandlung gegen die Bleiverseuchung verweigern. Ihre Tatenlosigkeit verteidigen die Gesundheitsbehörden mit seltsam konstruiert wirkenden Begründungen. Frau Dr. Chantana Padungtos vom Amt für Umwelt- und Arbeitsmedizin bedauert, man könne leider keine Behandlung gegen Bleivergiftung durchführen, weil die Krankheitssymptome der lokalen Bevölkerung möglicherweise auf andere Ursachen zurückzuführen seien. Medizinisch gesehen gebe es keinen Beweis für den Zusammenhang zwischen einen hohen Bleigehalt im Blut und den Symptomen einer Bleivergiftung, weil ja jede Person unterschiedliche Toleranzwerte für Blei aufweise. Deshalb könnten die Ärzte nicht einfach jede Person mit hohen Bleiwerten gegen Bleivergiftung behandeln.
Ihr Team habe bereits versucht, vierzig Kinder zu behandeln. Aber nach ihrer Rückkehr ins Dorf seien ihre Bleiwerte sofort wieder sprunghaft angestiegen, ja in einigen Fällen würden jetzt noch höhere Werte gemessen als vor der Behandlung. Woraus man schließen könne, daß eine Behandlung überhaupt keinen Sinn mache, solange die Menschen nicht einer Umsiedlung zustimmen. "Wie können die Ärzte behaupten, unsere Krankheiten seien keine Folge der Bleiverseuchung, wo sie doch noch nie irgendwelche Untersuchungen vorgenommen haben?" fragt ein frustrierter Dorfbewohner.
Acht Bauern nahmen ihr Schicksal selbst in die Hand und ließen sich von Dr. Orapan Metadilokkul behandeln, einer Expertin für Umweltkrankheiten. Alle meldeten danach, daß es ihnen besser ging. Unglücklicherweise hat diese Frau Doktor, die einzige Spezialistin für Chemikalien-Vergiftungen in ganz Thailand, ihre Klinik inzwischen geschlossen. Sie erklärte, sie sei mit dem Druck der breiten Masse und den Gerichtsverhandlungen nicht mehr fertig geworden.
Jetzt haben die Karen von Klity keine Wahl mehr. "Wenn die Behörden unseren Bach nicht sanieren, werden wir es selbst tun müssen, denn wir wollen, daß unsere Kinder und die nachfolgenden Generation wieder eine sichere Umwelt bekommen, erklärt Kamtorn. "Wir haben in den letzten sechs Jahren gelernt, daß wir den Behörden nicht glauben können. Wir müssen uns auf uns selbst verlassen." (wbp)

Versalzung des Chao Phraya

Der Salzgehalt des Chao Phraya überschreitet derzeit den Grenzwert um das Fünffache, gab die Wasserbehörde bekannt. Der höchste Wert wurde bisher 1999 gemessen, damals war er doppelt so hoch wie heute. Man befürchtet, daß dieser Rekordwert auch heuer wieder erreicht werden könnte. Schuld sei neben dem Mangel an Niederschlägen auch die extrem gestiegene Wassernutzung im Norden und in der Zentralregion des Landes, heißt es. Große Befürchtungen löst auch das Verhalten der Reisbauern aus, die trotz aller Warnungen der Regierung bereits 1,17 Millionen Rai zum dritten Mal bepflanzt haben. Seit dem Vormonat sind damit noch einmal 100 000 Rai dazugekommen. Dafür werde nicht genug Wasser vorhanden sein, die Setzlinge würden verdorren. Wer nicht hören wolle, müsse fühlen, meinten die Beamten. (wbp)

Bericht warnt vor Verarmung

Die Bevölkerung der Länder der unteren Mekong-Region könnte schon in naher Zukunft immer mehr verarmen, warnt der neue Umweltatlas, ein gemeinsamer Bericht der Asian Development Bank und des UN-Umweltprogramms. Schuld sei die immer rascher fortschreitende Ausbeutung der natürlichen Ressourcen. Wenn die Regierungen nicht mehr Anstrengungen gegen die Umweltprobleme unternähmen, würden sie große Probleme bekommen, meinen die beiden Organisationen unisono. Besonders negativ werde sich die angestrebte Produktionssteigerung im Agrarsektor auswirken. Sie benötige immer mehr Anbaufläche, was auf Kosten der Feuchtgebiete und Wälder gehe, und sie führe immer schneller zur Versalzung, Verunreinigung der Wasserreserven durch Düngemittel und Verseuchung der Böden durch Chemikalien. Wenn Thailand so weitermache, werde sich der Ressourcenverbrauch innerhalb der nächsten 25 Jahre verdoppeln. (wbp)

WIRTSCHAFT

Ein bunter Vogel

Bekanntermaßen sind "No frills"-Airlines Billigfluglinien, die keinen Schnickschnack bieten. Die Nok Air aber scheint mehr "frills" bieten zu wollen, als ihr Namensgeber Federn hat (Nok = Vogel). Die neue Airline, an der unter anderem Thai Airways und die Krung Thai Bank beteiligt sind, ist noch gar nicht in der Luft, da spricht Patee Sarasin, der CEO, schon über Inflight-Entertainment, Zusatz-Features und den Spaß, den der Markennamen symbolisieren soll.
Die Werbekampagne ist Anfang April mit einer sechsteiligen Reality-Show im UBC Inside Channel angelaufen, in der zehn Air-Hostessen gefunden werden sollen, von denen der CEO hofft, daß sie die Stars des Nok-Teams werden. Unter dem Titel "Nok Hunt" (deutsch Vogel-Jagd) werden zwanzig Kandidatinnen, die vorher aus 5.000 Bewerberinnen ausgewählt wurden, verschiedene Tests bestehen müssen. Die recht unterschiedlichen Aufgabenstellungen lassen erahnen, was die Nok Air von ihren zukünftigen Stewardessen erwartet: Fremdenführer in Bangkok für einen Tag, ein Vogel-Puzzle zusammenfügen, ein Auftritt mit Gesang und Tanz, und Teammitglieder von einem Floß mitten in einem Swimmingpool retten. Im großen Finale dann die eigentlich für eine Schönheitskonkurrenz typische Frage: warum ist es so wichtig für Sie, ein Nok-Air-Star zu werden? Die glückliche Gewinnerin darf den Titel Miß Nok entgegennehmen, und die zehn Verliererinnen dürfen sich bei der zweiten Staffel der Show erneut bewerben, wenn die Airline zusätzliche Flugbegleiterinnen braucht.
Die erste Expansion der Nok Air ist bereits für Oktober dieses Jahres geplant. Nachdem die Airline nach Aussage von Khun Patee in drei Jahren bereits vierzig B737 umfassen soll, dürften sich wohl noch ganze Scharen von Fun-Girls auf den sternenübersäten Weg zur Miß Nok-heit machen.
"Fun" steht also im Mittelpunkt der Marke Nok Air. Wie das allerdings mit der Philosophie einer typischen Billigfluglinie zusammengehen soll, darüber herrscht vorerst Ratlosigkeit bei den Beobachtern. Die von Mr. Patee vorgestellte Unternehmenspolitik ist derart weit von der einer Ryanair oder Easyjet entfernt, daß man Nok Air wohl besser als "Boutique-Airline" titulieren müsste, die eher mit Thai Airways als mit Air Asia konkurriert. Mr. Patee kündigte zum Beispiel an, die Flugpreise werden 10-15 Prozent über denen von Air Aisa liegen. Begründung: der höhere Firmenwert. "Thais lieben es, Stars zu sehen. Und nach dieser Nok Hunt Show werden unsere Stewardessen Stars sein." Er argumentiert damit, daß die Fluggäste wegen des hohen Spaßfaktors der Marke und der Unterhaltungsfeatures an Bord einen höheren Flugpreis akzeptieren werden.
Derartige Gedanken grenzen im altehrwürdigen Denkgebäude der Low-Cost-Airlines an Ketzerei. Die Ryanair serviert ihre Drinks inzwischen ohne Eis, ja sie hat sogar bei der EU-Kommission angefragt, ob sie die Toiletten in ihren Maschinen abmontieren darf. Es gibt nur eine Message für Billigfluglinien: daß ihre Passagiere möglichst billig fliegen wollen und deshalb der niedrigste Preis ausschlaggebend ist. Eine andere Taktik gibt es nicht. Klassische Billig-Airlines würden jeden Versuch mißbilligen, auf ihren Flügen irgendwelche Song-and-dance-Vorführungen oder sonstigen Schnickschnack anzubieten, wenn das ihre Kosten pro Sitzplatz auch nur um einen einzigen Cent erhöhen würde. Nach all dem, was bisher über die Nok Air zu erfahren war, scheint diese Airline aber mehr "frills" offerieren zu wollen als Thai Airways zur Zeit mit ihrem abgespecktem Service auf Inlandsflügen bieten.
Das Flugzeuginnere soll jeden Monat ein anderes Festival-Dekor erhalten, offensichtlich um bestimmte Produkte zu verkaufen oder weil es von irgendeinem Unternehmen gesponsert wird. Man darf im November also ein Loy-Krathong-Interieur erwarten, zu Weihnachten eine Santa-Claus-Dekoration und danach Drachen und Gongs anläßlich des chinesischen Neujahrsfestes. Im Juli wird es irgendein Shopping-Dekor geben, und wer weiß, vielleicht wird zu Songkran 2005 ja sogar die Sprinkleranlage eingeschaltet werden. Die erstaunlichste Neuerung sollen aber die Uniformen der Flugbegleiterinnen sein. Sie werden auf die jeweiligen Festival-Themen abgestimmt und eventuell Werbeaufschriften von Sponsoren tragen. Augenscheinlich mitgerissen von seinem eigenem Konzept, riet Mr. Patee den Vertretern der Tourismusindustrie, während des Sommer-Festivals mit Schwerpunkt Phuket auf Nok-Air-Hostessen in Badekleidung zu achten. "Erwarten Sie keine G-Strings", scherzte er, "aber sie werden wirklich Badeanzüge tragen."
Ja, Patee treibt seinen Spaß mit der Presse und den Reiseveranstaltern - eine Taktik, die er auch gegen seine Konkurrentin Air Asia einsetzen will, die mit der altbackenen Botschaft "wir sind saubillig" auf Kundenfang geht. Wer diesen Kampf gewinnen wird, ist vollkommen offen. Werden die Kunden zum Büffel greifen, der ihnen den niedrigsten Preis bietet, oder zum Vogel, der sich in einem Schwarm spaßliebender Frauen in schwindelnde Höhen aufschwingt und dafür einen höheren Preis fordert? Ein Vorschlag dazu: Thai Airways sollten sich an Mr. Patees Begeisterung für einen höheren Markenwert ein Beispiel nehmen und seine Vorstellungen an ihrem müden Domestic-Produkt ausprobieren, das durchaus eine zusätzliche Dosis Spaß und Service vertragen würde. Was Nok Air betrifft: sie könnte draufkommen, dass sie ein paar "frills" zuviel gegen finanziellen Komfort eingetauscht hat. Aber wer weiß, vielleicht werden wir auch Zeugen bei der Geburt einer neuen Phase in der Entwicklung der Billigfluglinien, der "Sanuk Thailand"-Version?
Nok Air wird den Liniendienst voraussichtlich im Juni mit täglichen Flügen zwischen Bangkok und Phuket, Chiang Mai und Udon Thani aufnehmen. In einer zweiten Phase sollen ab Oktober Khon Kaen, Phisanulok und Hat Yai angeflogen werden. Später sollen Verbindungen nach China und in die Nachbarstaaten dazukommen. Buchungen werden ab ersten Mai angenommen, wobei zweitausendfünfhundert 7-Eleven-Geschäfte eine zentrale Rolle bei der Distribution spielen sollen. (wbp)

Kompost statt Chemikalien

In Si Sa Ket soll ein Pilotprojekt zur Erzeugung von Kompost durchgeführt werden, um den Farmern eine kostengünstige Alternative bei der Düngung zu bieten, gab ein Beraterteam der Regierung bekannt. Durch den Einsatz teurer Chemikalien geraten immer mehr Bauern in eine Schuldenfalle. Kompost aus Unkraut, Kleie, Hülsen, Reisstaub und Melasse sei weitaus billiger in der Herstellung und zudem umweltfreundlicher. Bereits nach einem halben Jahr werde sich herausstellen, ob das Projekt erfolgreich sei und die Produktion in größerem Maßstab aufgenommen werden kann. Die Vorteile des Komposts gegenüber Chemikalien seien inzwischen zwar allgemein bekannt, bisher habe aber noch keine Behörde ernsthaft versucht, die Produktion voranzutreiben, um die Nachfrage der Farmer zu befriedigen. Der Kompost soll ungefähr halb so viel wie die gleiche Menge Kunstdünger kosten. Die Berater erwarten starken Widerstand von Seiten der Chemieindustrie und den Händlern, ist aber von der Notwendigkeit des Projektes überzeugt. Nur so könnten die Bauern aus dem Teufelskreis der Schulden herauskommen, zudem werde die Gefahr für die Konsumenten und die Umwelt reduziert, meinen sie. (wbp)

Giftige Dämpfe: 2 Studenten tot


Zwei Studenten, die als Praktikanten in einem Betrieb des Textilfasererzeugers Thai Rayon einen Abfalltransporter reinigen mußten und dabei giftige Dämpfe eingeatmet hatten, starben wenig später im Krankenhaus. Ihre Bronchien und Lungen gaben den Dienst auf, weil sie total zerfressen waren, teilte Vichit Smathiwat vom Institut für forensische Medizin mit. Die Dämpfe waren durch die Reaktion von Schwefel mit Wasser entstanden. Es sei der erste derartige Fall in Thailand, und man werde daraus lernen müssen, wie man mit toxischen Substanzen am Arbeitsplatz umzugehen hat, meinte er. Der Fall wird ein gerichtliches Nachspiel wegen illegaler Entsorgung giftiger Abfällen haben - die gekochten Nudeln liegen schon bereit für die zu erwartende brutale Prügelstrafe... (wbp)

Carlsberg will come back

Der dänische Bierbrauer will zurück auf den hartumkämpften thailändische Markt, der immerhin 80 Milliarden Baht schwer ist, verlautet aus der Zentrale. Carlsberg hatte sich nach Querelen mit Chang, dem früheren Partner, aus Thailand zurückgezogen. Deren Hauptaktionär, der Spirituosenkönig Charoen Siriwattanabhakdi, sah darin einen Vertragsbruch und klagte auf 500 Millionen US$ Kompensationszahlungen. Der Rechtsstreit wird gegenwärtig in London ausgetragen, eine Einigung ist nicht in Sicht. Mit Chang, dem Billigbier für die breite Masse, sei ohnehin viel mehr Geld zu machen als mit einem ausländischen Premium-Bier, ließ Charoen verlauten. Wie Carlsberg sich die Rückkehr vorstellt, wurde noch nicht bekannt gegeben. Der Wiedereinstieg werde für die Dänen nach der langen Absenz schwierig und teuer werden, warnen Experten. (wbp)

Höhere Flughafengebühren


Die AoT (Airports of Thailand), erst vor kurzem teilprivatisiert, wird bereits im Oktober die Landegebühren um 20 Prozent erhöhen. Im nächsten Jahr will man auch die Departure Tax für die Passagiere anheben, und zwar von 50 auf 100 bei Inlands- und von 500 auf 700 bei Auslandsflügen. Dadurch werde der Jahresgewinn um 700 Million Baht ansteigen, freute sich der Präsident des Firma. Mit dem Geld werde man den Flughafen Nong Ngu Hao finanzieren und zusätzlich die Auslandsschulden bedienen, die immerhin 70 Milliarden Baht betragen, verkündete er. Negative Auswirkungen auf das Fluggeschäft seien nicht zu erwarten, beruhigte er, weil die Landegebühren "derzeit noch" niedriger seien als in anderen Ländern. Der Verkauf von 412 Millionen AoT-Anteilen (30%) hatte erst Anfang des Jahres 17,3 Milliarden Baht in die Staatskasse gespült. Die echten Qualitäts-Touris, die Thailand im Ausleseverfahren testet, werden großes Verständnis für diese tourismusfördernden Maßnahmen haben, auf den Rest darf Thailand getrost verzichten... (wbp)

Taxiosis gegen Laos-Busse


Die Busverbindung zwischen Thailand und Laos wurde dieser Tage aufgenommen, wie zu erwarten nicht ohne Protestaktionen. Noch am Tag vor der Inbetriebnahme formierte sich der Widerstand in Udon. Taxiosi, Reiseveranstalter und Hoteliers waren sich einig, daß dieser Service "unnötig" sei. Sie hätten aber nichts dagegen, wenn die Leute in Nong Khai in einen solchen Bus stiegen, meinten sie. Doch auch dort hat man wenig Verständnis für die Neuerung. Schließlich waren bisher 500 bis 800 Reisende täglich mit 70 Vans und 10 Bussen zwischen dem Stadtzentrum und der Friendship Bridge hin- und hergekarrt worden, ein gutes und sicheres Geschäft für die Transportunternehmer. (wbp)




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