Nachrichtenarchiv Thailand
Reform des Polizeiwesens in Thailand geplantPremierminister Surayud Chulanont plant, das Polizeiwesen radikal umzuorganisieren. Die Polizeibeamten sollten lernen, Menschenrechte zu respektieren, die schon zu lange mit Füßen getreten worden wären. Dabei erwähnte er u. a. die Toten in dem sogenannten "Drogenkrieg", Korruption und unfaire Behandlung von Verdächtigen. Die Gegner dieser Pläne, zumeist ranghohe Polizeioffiziere, gaben zwar zu, daß Menschenrechtsverletzungen vorgekommen seien, lehnten aber den Plan zur Umstrukturierung ab, da dieser von einer Militärregierung stamme und nicht akzeptierbar sei. Der Premier spielte die Kritik herunter. Er plant eine großangelegte Dezentralisierung der Polizeikräfte, außerdem soll deren Arbeit durch die Öffentlichkeit überwacht werden. Mit deutlichen Worten erklärte der Premier, daß er viel Arbeit hätte und es müde sei, sich ständig um den angeschlagenen Ruf der Polizei zu kümmern. Er habe daher vor, das Polizeiwesen dem Justizministerium zu unterstellen. Die Pläne Surayuds stellen für hochrangige Polizeioffiziere eine politische Revanche dar. Thaksin hat die Polizei unterstützt, nun wird alles ins Gegenteil verkehrt. Die Regierung führt beim Militär keine Säuberungen durch, obwohl es dort ebenfalls Vetternwirtschaft gibt und das Ansehen der Armee mindestens ebenso suspekt ist wie das der Polizei. Die Junta favorisiert das Militär, indem sie das Budget für dieses deutlich erhöht und ihm durch Gesetzesvorlagen auch mehr Macht verschafft hat. Laut einer Umfrage, bei der 2667 Personen befragt wurden, haben sich 56,9 % dagegen ausgesprochen, das Polizeiwesen dem Justizministerium zu unterstellen. Nur 39,3 % hielten den von dem Kabinett vorgeschlagenen Plan für eine gute Idee.
Thailändischer Aktienmarkt und Währung im HochLetztes Jahr gab es in Thailand einen Militärputsch, blutige Bombenanschläge in Bangkok und der Aufstand im Süden wurde bisher nicht unter Kontrolle gebracht. Aber den Aktienmarkt interessiert das nicht. Letzte Woche stieg sowohl der Baht als auch die Börse auf den höchsten Kurs seit der Asienkrise im Jahre 1997. Der Aktien-Index schloß am Freitag bei 832,38 Punkten, 7,15 % höher als am Wochenanfang, der Baht wurde zuletzt mit 34,00 US-Dollar gehandelt. Das liegt hauptsächlich daran, daß ausländische Investoren Geld in das Land pumpen, nachdem die Bank of Thailand Wirtschaftsdaten bekannt gegeben hat, aus denen ersichtlich ist, daß die Exporte in den ersten fünf Monaten des Jahres um 18 % zugenommen haben. Investoren haben in den ersten sechs Monaten des Jahres 101 Milliarden Baht investiert, im gesamten Vorjahr waren es 155 Milliarden.
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