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Ein Kluft zwischen Samak und Thaksin?
Die Wutausbrüche des Premierministers geben ausreichend Hinweise

17. April 2008 - Source: The Nation

Sie müßen nicht ein altgedienter Experte für Politik sein um aus PM Samak Sundaravej's neüster TV-Show vom Sonntag zu erkennen, daß sein Gefühl der Unsicherheit vermutlich außer Kontrolle gerät. Der Geist weigert sich zurück in die Flasche zu gehen.

Öffentlich und vordergründig hat Samak einen Rundumschlage gegen alle Zeitungs-Kolumnisten ausgeteilt, weil sie die Geschichte verbreitet haben, daß der Expremier Thaksin Shinawatra ihn bei allen öffentlichen Auftritten überschattet.

Privat - und er würde es zweifellos komplett leugnen - ist Samak von Thaksins unterschiedlichsten öffentlichen Auftritten, mit denen er ihm die Schau stielt, erschüttert. Samaks letzter Live-Zornausbruch im Fernsehen war aber nicht so sehr gegen die Presse gerichtet, sondern eine indirekte Widerlegung gegen den wachsenden öffentlichen Eindruck, daß er nichts anderes als ein "Aushängeschild" ist, das jederzeit entfernt werden kann, wenn es der "eigentliche Eigentümer der Partei" so entscheidet.

Gibt es einen Konflikt zwischen dem Mann und seinem Ersatz? Spitzt sich diese Spekulation über eine Samak-Thaksin Spaltung wirklich zu?

Die tatsächliche Antwort kann in einer anderen Frage liegen: Warum hat Thaksin denn nicht Samak besucht um die traditionellen Songkran-Segenswünsche zu empfangen? Oder politisch korrekter, vice versa.

Man kann argumentieren, daß Thaksin und sein Strohmann ganz bewußt versucht haben jedes öffentliche Treffen zu vermeiden. Aber mehrere Insiderqüllen haben angedeutet, daß die Zwei seit Thaksins Heimkehr keinerlei Kontakt hatten, weder offiziell noch sonst.

Und das ist, um es milde zu formulieren, zu eigenartig um wahr zu sein.

Samak verlas im Fernsehen wörtlich eine Kolumne der Thai Rath Zeitung, in der er als ein hoffnungslos erfolgloser Geschäftsführer dargestellt wurde, mit der Schlußfolgerung, daß Thaksin in jeder Hinsicht besser wäre.

Samak hat, in einem verräterischen Anzeichen, daß er nicht mehr Thaksins Strohmann ist, ausgeschlagen: "Ich habe die Verantwortung! Sie sagen, er kann ein Comeback machen. Sagen Sie mir bitte wie? Wie kann er zurück an die Macht kommen? Er ist nur zurückgekommen um sich in Gerichtsverfahren zu verteidigen ... "

Er hatte Samak nicht nur vorher ersucht als sein politischer Vertreter zu fungieren, um die Partei unter einem neuen Namen wiederzubeleben.

Wenn man jetzt Samak's deprimierte Gedanken durch seine zitternden Lippen hindurch lesen könnte, dann würde man lesen: "Es ist unfair den Chefseßel so früh zurückzufordern!". Wenn man zwischen den Zeilen liest, kann man Samak's verzweifeltes Argument erkennen, daß er nach allem die PPP zu einem beeindruckenden Sieg geführt hat und dadurch Thaksin zu einem Großteil gerechtfertigt hat.

Natürlich wäre es für Samak nicht ungewöhnlich zu denken, daß er berechtigt ist, sich nun für längere Zeit am Rampenlicht zu erfreuen. Augenblicklich scheint es jedoch, als hätten Thaksin und seine eng verbundenen Helfer im Kabinett ihm bereits nach nur drei Monaten nach der Wahl eine Galgenfrist gesetzt.

Die kritischen Anmerkungen des PPP Sprechers Kuthep Saikrajang gegen Samak sind nur ein Beispiel eines solchen Schachzuges, den Premier im Mißkredit zu bringen, ebenso wie Thaksin damit beschäftigt ist öffentliche Wohltätigkeitsauftritte in einer offenkundigen Imagekampagne zu absolvieren.

Natürlich hat Samak das Recht sich verraten zu fühlen. Er hat sein eigenes politisches Ansehen riskiert indem er die Rolle des "Strohmanns" angenommen hat. Es war nicht weniger als eine "Selbstmordanschlag Mission" um Thaksin vor dem völligen Untergang zu bewahren.

Und jetzt stiehlt ihm Thaksin, absichtlich oder auch nicht, die Schau auf jede erdenkliche Weise.

Samak kann sogar genötigt sein zu denken, daß das Ganze der Fall des "den General nach gewonnen Krieg töten" ist.

Aber Thaksin muß in dieser Hinsicht nicht zwangsläufig Samaks Einschätzung teilen. Er könnte zu der Schlußfolgerung gekommen sein, daß der Krieg noch gar nicht gewonnen ist - wegen Samak!

Es ist Thaksins Graswurzel-Popularität sowie seine gigantische Finanzmaschinerie die den Tagessieg errungen haben, wobei Samak nur dem Namen nach den Chef spielen darf. Tatsächlich wäre es nicht überraschend, wenn einige von Thaksins vertrauten Helfern ihrem Chef erzählen würden, daß der "Strohmann" alles nur erdenkliche unternimmt um Thaksins Rückkehr zur Macht zu blockieren, und er knapp vor einer öffentlichen "Unabhängigkeitserklärung" steht.

Von Samak wurde nie erwartet, daß er an erster Stelle ein "unterwürfiger Ersatz" sein würde. Aber andererseits erwartete man auch nicht von ihm, daß er aus der populistischen Schablone ausbrechen wird. Er hat sich nicht geweigert sich der Parteilinie völlig zu unterwerfen.

Dennoch hat er nur ungenügend die Minimalanforderung, die "Fackel Thaksins" zu tragen, erfüllt.

Vielleicht am wichtigsten - von Samak wurde nicht erwartet, daß er sein Unbehagen zeigt, weil er ein ewiggestriger Strohmann sein soll. Die Abmachung war, daß er mehr als glücklich sein würde diese Rolle anzunehmen - und es wurde zumindest angenommen, daß er wenigstens in der Öffentlichkeit seine Freude zeigen würde diese Rolle zu spielen.

In dem Moment, in dem er versuchte "sein eigener Herr zu sein", konnte Samak beginnen den Countdown zu seiner dauerhaften Pensionierung anzuzählen.

Er muß noch immer die Lektion lernen, daß man nicht gleichzeitig ein erfolgreicher nomineller Premierminister sein kann und gleichzeitig ein stolzer "selfmade" Politiker.




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