Nachrichtenarchiv Thailand
Am Montag den 15. Dez. 2008 wurde in einer außerordentlichen Sitzung des thailändischen Parlaments der Parteichef der "Demokratischen Partei" mit 235 von 431 Abgeordnetenstimmen zum neuem Premier gewählt. Der Gegenkandidat Pol Gen Pracha Promnok der "Puea Thai Partei" erhielt 198 Stimmen. Zu diesem Abstimmungsergebnis war es vor allem deshalb gekommen, weil eine Gruppe von Abgeordneten aus dem Thaksin-Lager (ehem. "Thai-Rak-Thai" bzw. PPP Abgeordnete), die sogenannte Friends of Newin Group, die Seiten gewechselt hatte. Nach der Abstimmung wollten eine Gruppe von Demonstranten der UDD ("United Front of Democracy Against Dictatorship") die Abgeordneten am Verlassen des Parlamentsgebäudes hindern. Ein Aufgebot der Bereitschaftspolizei konnte jedoch nicht verhindern, dass die Autos von Abgeordneten mit Steinen beworfen wurden. Die Abgeordneten der "Demokratischen Partei" waren am Vortag an sicheren Orten abgeschirmt worden, da mit großen Summen Geldes aus dem Thaksin-Lager versucht worden war, das Abstimmungsverhalten einzelner Abgeordneter zu kaufen. Zur Person: Der 44-jährige Abhisit wurde in einer thailändischen Elite-Familie geboren. Er hat in Oxford studiert, hat feine Umgangsformen und ist sehr redegewandt. Seine politische Basis ist die städtische Mittelklasse (vor allem in Bangkok). Bisherige politische Leistungen: Er wurde nach den Wahlen 2005 der Führer der Opposition. Auf seiner Website steht zu lesen, dass er die Abhaltung der Misstrauensdebatte anlässlich der Anschaffung der CTX Bombenscanner für den Suvarnabhumi Airport zu seinen größten politischen Erfolgen zählt. Er war bereits einmal Minister im Büro eines Premierministers, betraut mit Bildungs- und Verwaltungsreformen sowie der Schaffung von Mechanismen zur Bekämpfung von Korruption. Kontroversen: Abhisit und seine "Demokratische Partei" wurden als vom Militär unterstützt kritisiert. Sie wurden auch als Gewinner des Militärcoups von 2006 kritisiert, bei dem die aufgelösten Thai Rak Thai Partei der Verlierer war. Herausforderungen: Abhisit's ganzes Geschick wird erforderlich sein um die Gräben zwischen der urbanen und der ländlichen Bevölkerung zu überbrücken, insbesondere da die Popularität der aufgelösten "Thai Rak Thai Partei" im Norden und Nordosten noch immer sehr stark ist. Ob er Polit-Veteranen für eine Koalitions-Regierung gewinnen kann, ist keineswegs sicher. Die ökonomischen Probleme die sich in Folge der globalen Finanzkrise für thailand ergeben werden, sind möglicherweise noch größer als zur Zeit der Wirtschaftskrise von 1997. Qülle: The Nation / Bangkokpost
| ||
|