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Nachrichtenarchiv Thailand

8. April 2009

UDD Massenproteste gegen die Regierung in Bangkok

Zehntausende Demonstranten ("Rothemden") haben sich am Mittwoch in Bangkok versammelt, um mit dieser bisher größten Aktion zu versuchen Premierminister Abhisit Vejjajiva aus seinem Amt zu entfernen. Dessen Regierung hat indessen versucht sich auf gewalttätige Ausschreitungen vorzubereiten.

Nach Angaben der Polizei haben sich bereits am Vormittag etwa 30.000 rotgekleidete Unterstützer des im Exil lebenden Ex-Premiers Thaksin Shinawatra vor den wichtigsten Regierungsgebäuden in der Hauptstadt versammelt. Am Nachmittag waren es nach Schätzungen bereits 60.000 Demonstranten, die sich auf vier Hauptprotestplätze verteilten. Die Demonstranten hatten vor den Regierungsgebäuden in den beiden vergangenen Wochen bereits Sitzstreiks abgehalten.

Bereits am gestrigen Tag vor der Massendemonstration hatten Rothemden die Wagenkolonne des Premiers nach einer Kabinettssitzung in Pattaya gewaltsam attackiert. Dabei wurde die hintere Scheibe des Autos von Abhisit eingeschlagen. Der Premier entkam unverletzt.

Anführer der heutigen Protestaktion sagten, dass sie die Ankunft von weiteren tausenden Unterstützern aus dem ganzen Land erwarten. Mit der für heute ausgegebenen Losung eines "D-Day" soll Abhisit gezwungen werden, seine vier Monate alte Regierung aufzulösen und Neuwahlen auszurufen.

Der Premier warnte dagegen, dass die Auflösung der Demonstrationen notwendig sein könnte, wenn es zu Ausschreitungen kommen würde. Er sagte in einem Interview am Mittwoch in der Früh, dass "Wir das tun müssen, wenn es zu Chaos und schweren Körperverletzungen kommt", "Aber wir werden von uns aus keine Gewalt anwenden" ...

Die Demonstranten zogen auch um 10 Uhr Vormittags zur Residenz des Präsidenten des Kronrats, Prem Tinsulanonda, der von Thaksin beschuldigt worden war, der Drahtzieher des Coups von 2006 zu sein, der zu Thaksins Entmachtung geführt hatte. Die Polizei nahm unterdessen vier Männer fest, die nach ihren Angaben ein Attentat auf einen anderen Berater des Königs, Chanchai Likhitjittha, geplant hatten. Diese hätten bereits gestanden, sagte ein Polizeisprecher.

Der Polizeisprecher Generalmajor Suporn Phansua sagte, dass etwa 10.000 Sicherheitskräfte an wichtigen Orten, wie etwa beim Regierungssitz und der Residenz von General Prem, bereitgestellt wurden. Im lokalen Fernsehen war zu sehen wie Soldaten bei Prem's Wohnsitz Aufstellung nahmen.

Der Multimilliardär Thaksin, der sich (um eine Gefängnisstrafe wegen Korruption zu entgehen) zur Zeit in einem geheim gehaltenen Land aufhält, hatte am Dienstag in einer Ansprache angekündigt, dass die Protestdemonstrationen einen "historischen Tag für Thaland" bedeuten würden.

Er sagte in dieser Ansprache, die auf einer großen Video-Leinwand für seine Unterstützer beim Regierungsgebäude gezeigt wurde, "Wir werden friedlich kommen, aber wir brauchen so viele Menschen als möglich um zu zeigen, dass die Thailänder diese Politik nicht mehr tolerieren"

Der in England geborene Abhisit war im Dezember an die Macht gekommen, nachdem die Verbündeten von Thaksin durch einen Gerichtsentscheid die Macht verloren hatten. Diese Entscheidung war der Schlusspunkt lange anhaltender Straßenproteste gewesen, dessen damalige Demonstranten ("Gelbhemden") Loyalität zur Monarchie auf ihre Fahnen geheftet hatten.

Mit der jetzigen Protestaktion zeichnet sich eine spiegelverkehrte Situation zu den wochenlangen Unruhen des vergangenen Jahres ab, als die Parteigänger der jetzigen Regierung in der Opposition waren.

Das Land ist nach wie vor zwischen Thaksin's Anhängern (die sich aus den ärmeren Schichten der städtischen und vor allem ländlichen Bevölkerung des Nordens und Nordostens rekrutieren) und seinen Gegnern (die in den traditionellen Machteliten des Palastes, des Militärs und der Bürokratie ihren Rückhalt haben) tief gespalten.

Qülle: The Nation / Bangkokpost




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