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Bombenanschläge überschatten Jahreswechsel in Bangkok

Jänner 1, 2007 - Source: NZZ
Eine Serie von Bombenanschlägen hat in der Neujahrsnacht in der thailändischen Hauptstadt Bangkok drei Menschen das Leben gekostet. 38 weitere wurden verletzt, als innerhalb von einer Stunde neun Sprengsätze im Stadtgebiet detonierten. Als Täter wurden Anhänger des früheren Regierungschefs Thaksin Shinawatra vermutet, der im September in einem Militärputsch gestürzt wurde.

(ap) Angesichts der Beweise sei es unwahrscheinlich, dass die Anschlagserie im Zusammenhang mit einem Aufstand von Muslimen im Süden des Landes stehe, sagte der thailändische Ministerpräsident Surayud Chulanont am Montag. Die Täter seien vielmehr unter denen zu vermuten, die mit dem Sturz Thaksins politischen Einfluss verloren hätten. Die Attentäter wollten das Bild eines politisch instabilen Landes entstehen lassen, erklärte der Regierungschef weiter. Derzeit lägen den Geheimdiensten keine Hinweise auf weitere Anschläge vor.

Thaksins Anwalt Noppadol Patama sagte der Zeitung «Matichon», sein Mandant halte sich in China auf und sei nicht in die Bombenanschläge verwickelt.

Unter den Verletzten waren nach Angaben einer Spitalsprecherin mindestens sechs Ausländer - zwei Briten, zwei Serben, ein Ungar und ein US-Bürger. Einer Touristin sei ein Bein abgerissen worden, berichtete ein Fernsehsender. Silvesterfeier abgesagt

Auf der Central World Plaza hätte eine grosse Silvesterfeier stattfinden sollen, die jedoch von Bürgermeister Apirak Kosayothin unter dem Eindruck der Ereignisse abgesagt wurde. Auf dem Platz hatten sich schon 5000 Menschen versammelt, die vom Bürgermeister aufgefordert wurden, still nach Hause zu gehen. Bald danach explodierten unweit des Platzes drei weitere Bomben. Auch die traditionelle Silvesterfeier in Chiang Mai wurde abgesagt. In einigen Stadtteilen von Bangkok, darunter auch im Rotlichtviertel der Patpong Road, wurde der Jahreswechsel aber wie gewohnt mit Feuerwerk gefeiert.

Die ersten sechs Sprengsätze explodierten an unterschiedlichen Orten - in der Nähe einer Polizeiwache, bei einem Kaufhaus und in einem Elendsviertel. Mehrere Stunden danach detonierten drei weitere Sprengsätze in einer Telefonzelle und an einer Kanalbrücke. Aus Polizeikreisen verlautete, die Sprengsätze seien mit Hilfe von Ammonium-Nitrat hergestellt worden.

Für Thailand war 2006 ein Jahr der politischen Wirren und anhaltender Gewalt. So dauert der im Januar 2004 begonnene Aufstand islamischer Rebellen im Süden des Landes weiter an. Dabei kamen bisher mehr als 1900 Menschen ums Leben. Ende September wurde Thaksin von einer Militärjunta in einem gewaltlosen Putsch gestürzt.




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