|
|
Loy Krathong
In der thailändischen Überlieferung sind die fünf Elemente durch fünf Göttinnen personifiziert: Mae Phra Toranee, die Erdmutter; Mae Phra Phai, Göttin des Windes; Phra Plerng, die Göttin des Feuers; Mae Phra Posop, die Reisgöttin; and Mae Khong Kha, die Mutter des Wassers.
Einmal im Jahr wird in Thailand ein großes Fest für Mae Khong Kha gefeiert: Es ist eine Danksagung für ihre Freigebigkeit mit der sie Wasser bereitgestellt hat, Wasser zum Trinken aber insbesondere auch als die unabdingbare Voraussetzung für die thailändische Landwirtschaft, Fischerei und den Transport auf allen Wasserwegen. Das Fest Loy Krathong ist die Bitte um Mae Khong Kha's Vergebung für die Benutzung (und auch Verunreinigung) ihres Wassers.
Loy Krathong ist in Thailand jener Tag, an welchem dem Wasser die Ehre bezeugt wird und an dem es gefeiert wird - durch die am Wasser treibenden grazilen, anmutigen und typisch thailändischen Gebilde, die Krathong genannt werden. An diesem Tag
(in der Vollmondnacht des 12. Mondmonats, Oktober/November) findet jeder Thai seinen Fluss oder Teich um sein Krathong im Wasser treiben (loy) zu lassen, sodaß nach Einbruch der Dunkelheit jedes noch so kleine Gewässer durch tausende in kleinen Körbchen aus Bananenblättern treibenden Kerzenlichter wie verzaubert funkelt.
Zur Entstehung der heutigen Form des Loy Krathong Festes erzählt man in Thailand diese Geschichte:
Es war einmal eine Prinzessin, die ihrem Geliebten Abend für Abend kleine Schiffchen mit brennenden Kerzen über den
Chao Praya geschickt haben soll. Nach einer anderen Erzählung sind die Wurzeln des Festes im alten Königreich von Sukothai
zu suchen. Es heißt, daß Nang Nobhama, eine Hofdame im Palast des Reichsgründers Ramakhamhaeng,
die ersten Krathongs schwimmen ließ. Der König soll von den kunstvollen Laternenschiffchen so begeistert gewesen sein,
daß er die Hofdame zur Frau nahm und die Vollmondnacht des zwölften Monats vor rund 700 Jahren zum Loy Krathong-Festtag
erklärt hat. Auch heute noch vertrauen Liebespaare den Blattschiffchen ihre geheimsten Wünsche an und schwören sich ewige
Liebe. Mit den Kratongs soll alles Übel fortgetragen werden und solange wie möglich folgt das Auge den tanzenden Lichtern auf dem glitzernden Wasser. Denn ein altes thailändisches Sprichwort besagt, je länger man das Kerzenlicht sehen kann, desto glücklicher wird das nächste Jahr.
Manche Krathongs überleben allerdings nicht lange, denn kleine Jungen machen Jagd auf die Münzen, die die Thais meist den Krathongs mit auf den Weg geben.
Auch von armen Reisbauern werden die vorbeischwimmenden Krathongs der ihrem Inneren anvertrauen Münzen wegen gerne aufgefischt.
Chiang Mai feiert das Loy Krathong-Fest unter dem Namen Yi Peng, hier dauert es volle drei Tage. Zu den Feierlichkeiten gehört eine besondere Zeremonie, bei der Tausende von Heißluftlampions zum Himmel aufgelassen werden. Auch eine Loy Krathong-Königin wird gekürt und in einem abendlichen Umzug durch den Ort gefahren.
Tanzvorführungen und eindrucksvolle Feuerwerke bereichern das Festprogramm. Besonders stimmungsvoll wird das Fest auch in Sukothai begangen. Die zahlreichen Teiche und Wassergräben zwischen den Ruinen,
Tempelanlagen und Buddhastatuen bieten dafür eine malerische Kulisse. Dort wird am Abend auch eine eigene Sound-And Light-Show inszeniert, die Besucher aus ganz Thailand
anlockt. Heerscharen von Akteuren spielen und tanzen Szenen aus dem alten Sukothai nach.
In Sukothai nehmen auch oft Mitglieder aus der Königsfamilie am Loy Krathong-Fest teil.
No ©opyright 2007-2015 Thai Apple (GNU/Open Source)
|
|