Veränderung der Beziehung von Mensch und Reis (X)
In NO-Thailand (Isan) und großen Teilen von Laos ist nicht der "normale" weiße Reis sondern Klebreis (Khao Niau) das Bindeglied zwischen Landwirtschaft und Ritualen sowie das Zentrum der sozialen Interaktion. Die Identität der Menschen im Isan und in Laos ist eng verbunden mit Klebreis, der hier das Hauptnahrungsmittel mit zentraler symbolischer Bedeutung ist. Die Verbindung der Menschen mit dem Klebreis ist dort so stark, dass man durch das Essen von Klebreis praktisch ein Mitglied dieser ethnischen Gruppe (khon isan) wird. Er ist ein Identity-Marker, an dem sich die NO-Thailänder auch in Übersee, beispielsweise in Europa, erkennen und von den "Central-Thai" unterscheiden.
Aber auch wenn das Verhältnis der Menschen zum Reis entpersonalisiert und entmystifiziert wird, so bestimmt der Reis nach wie vor den Tagesablauf, den Arbeitsalltag das soziale Leben und die Essgewohnheiten der Mehrheitsbevölkerungen in Südostasien. Einen Teil dieser Reiskultur hat in der heutigen globalisierten Welt auch seinen Weg nach Übersee gefunden, wir finden sie in den Haushalten unzähliger südostasiatischer MigrantInnen sowie in den thailändischen Restaurants in Niederösterreich, Wien, Europa und Amerika. Deshalb wird uns dieses kulturelle Erbe Südostasiens auch im 21.Jahrhundert (wenn auch in modifizierter Form) erhalten bleiben.
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